DB Schenker hat am Standort Neu Isenburg ein Hygienekonzept mit dem Einsatz moderner Sensor-Technologie implementiert, um Mitarbeiter in Zeiten von COVID-19 bestmöglich zu schützen. © DB Schenker
DB Schenker hat am Standort Neu Isenburg ein Hygienekonzept mit dem Einsatz moderner Sensor-Technologie implementiert, um Mitarbeiter in Zeiten von COVID-19 bestmöglich zu schützen. © DB Schenker

DB Schenker hat in seinem Logistikzentrum in Neu-Isenburg Social-Distancing-Wearables eingeführt. Die vom Technologieunternehmen Kinexon entwickelten Wearables sollen schützen, indem sie den Träger benachrichtigen, sobald der physische Mindestabstand zu einer anderen Person unterschritten wird. Die Wearables sind im Lager von DB Schenker in Neu-Isenburg, etwas außerhalb von Frankfurt, im Einsatz. Der Standort misst 14.800 Quadratmeter – das heißt ungefähr so groß wie zwei Fußballfelder – und beschäftigt rund 100 Vollzeitmitarbeiter. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie veranlasste Finn Emmerich, Standortleiter in Neu-Isenburg, bereits im März 2020 nach zusätzlichen Präventionsmethoden zu suchen. DB Schenker ist für seine Kunden 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr da. Die Ersatzteile können das ganze Jahr über in weniger als zwei Stunden abgeholt werden.

Smarte Technologie von Kinexon

Kinexon SafeZone bietet dabei datengesteuerte Entscheidungshilfen. Die Internet of Things-Lösung verwendet Sensortechnologie, um eine genaue Kontaktwarnung und Kontaktverfolgung in Echtzeit bereitzustellen, und Unternehmen vor der Verbreitung von Infektionen, wie COVID-19, zu schützen. Der SafeTag ist das Herzstück der Lösung: Ein kleines Gerät, das als Armband getragen oder an der Arbeitskleidung befestigt werden kann, um die Entfernung mit einer Genauigkeit von bis zu 10 Zentimetern einmal pro Sekunde zu messen. Sobald ein Mindestabstand zwischen definierten Personen erreicht ist, gibt das Gerät eine visuelle und akustische Warnung über ein LED-Licht und eine akustische Alarmfunktion aus. Mit einem Gewicht von nur 15 Gramm und einer Akkulaufzeit von bis zu 24 Stunden ist das Gerät nicht invasiv und einfach zu bedienen. Die gesamte Anwendung ist flexibel und einfach zu konfigurieren, sodass sie in verschiedenen Umgebungen angewendet werden kann.

DB Schenker plante die Warneinstellungen und teilte dem Team im Voraus Informationen über die neue Lösung mit, so dass nach dem Eintreffen der Technologie vor Ort keine Zeit verloren wurde. Dank der einfachen Plug-and-Play-Einrichtung funktionierte das System innerhalb weniger Tage. Die Lösung hat sich während des Implementierungszeitraums sofort als wirksam erwiesen. Die Anzahl kritischer Kontakte (mit einer Entfernung von weniger als 1,5 Metern, die länger als 15 Minuten dauerte) wurde innerhalb der ersten fünf Tage um 100 Prozent verhindert. Die Anzahl der Risikokontakte (mit einer Entfernung von weniger als 1,5 Metern, die länger als 60 Sekunden dauert) wurde zusätzlich um 58 Prozent reduziert.

Zusätzlich zur sozialen Distanzierungsfunktion führt das Gerät auch eine Kontaktverfolgung durch. Im Falle einer Infektion kann die Technologie kritische Kontakte zu anderen Teammitgliedern in weniger als 15 Minuten identifizieren. Diese Informationen können verwendet werden, um schnell zu handeln und die weitere Verbreitung von COVID-19 am Standort zu vermeiden. Infolgedessen müssten nur wichtige Kontakte unter Quarantäne gestellt werden, anstatt einer gesamten Schicht oder des gesamten Standorts.

 

Innovationskraft und Verantwortungsbewusstsein gehen Hand in Hand: DB Schenker hat am Standort Neu Isenburg ein Hygienekonzept mit dem Einsatz moderner Sensor-Technologie implementiert, um Mitarbeiter in Zeiten von COVID-19 bestmöglich zu schützen. © DB Schenker
Innovationskraft und Verantwortungsbewusstsein gehen Hand in Hand: DB Schenker hat am Standort Neu Isenburg ein Hygienekonzept mit dem Einsatz moderner Sensor-Technologie implementiert, um Mitarbeiter in Zeiten von COVID-19 bestmöglich zu schützen. © DB Schenker

 

Im Falle einer Infektionsmeldung wäre der Standort in der Lage, alle potenziell betroffenen Mitarbeiter innerhalb von nur wenigen Minuten – unter Beachtung der vereinbarten Datenschutzregelung – über die Software zu identifizieren und diese zu informieren. © DB Schenker
Im Falle einer Infektionsmeldung wäre der Standort in der Lage, alle potenziell betroffenen Mitarbeiter innerhalb von nur wenigen Minuten – unter Beachtung der vereinbarten Datenschutzregelung – über die Software zu identifizieren und diese zu informieren. © DB Schenker

 

Finden einer neuen Normalität

Dank des datengesteuerten Ansatzes von Kinexon wurde die Lösung vom Team in Neu-Isenburg weithin akzeptiert. Mit SafeZone konnte das Team schnell zu einer neuen Normalität finden. Anstelle einer strikten Schichttrennung wurde ein fließendes Schichtmodell erstellt, das mehr Flexibilität ermöglicht und Shutdowns aufgrund der Reinigung zwischen den Schichten vermeidet. Dank der Wearables konnten auch mehr Mitarbeiter gleichzeitig vor Ort sein, sodass das Geschäft wie gewohnt fortgesetzt werden konnte. Die SafeZone-Wearables sind der Eckpfeiler eines umfassenderen Geschäftskontinuitätsplans, der in der DB Schenker-Niederlassung in Neu-Isenburg Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19 festgelegt.
Basierend auf der erfolgreichen Implementierung in Neu-Isenburg untersucht DB Schenker die weitere Nutzung von Smart Wearables in Chicago, USA und der Schweiz. Die Wearables in Neu-Isenburg bleiben in Betrieb, bis keine COVID-19-Sicherheitsmaßnahmen mehr erforderlich sind.

About the Author

Andreas Pietsch Der freie Journalist Andreas Pietsch ist auf Logistik-Themen spezialisiert. Er schreibt seit 1992 für DB Schenker beziehungsweise für die Vorgängergesellschaften. Am meisten angetan haben es ihm die Themen aus Landverkehr, Seefracht und Kontraktlogistik. Aber auch bei der Luftfracht weiß er, wie man einen Sachverhalt treffend auf den Punkt bringt.