Mit Drohnen lassen sich Inventur-Abläufe in Lagerhallen erheblich vereinfachen oder sogar vollständig automatisieren. Die kleinen, unbemannten Fluggeräte sind wie geschaffen dafür, in Hochregallagern Sichtkontrollen durchzuführen.

Der Einsatz fliegender Drohnen als Paketzusteller scheitert unter realistischen Bedingungen an schier unüberwindlichen technischen und rechtlichen Hürden. Während dies auch noch lange so bleiben wird, lässt sich die Technik mittlerweile in Lagerhallen wirklich sinnvoll einsetzen.

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Der Hauptvorteil der Quadrocopter besteht darin, dass sie mit der richtigen Kameratechnik an Bord sehr einfach neue Perspektiven eröffnen können, während sie fast unbewegt in der Luft stehen. Sie fliegen elektrisch und sind deswegen problemlos auch in geschlossenen Räumen zu betreiben.

Ihr größter Nachteil erwächst ebenfalls aus dem elektrischen Antrieb: Sie besitzen eine sehr begrenzte Akkulaufzeit, denn Fliegen ist als Fortbewegungsmethode einfach sehr energieintensiv.

Inventur-Drohnen für Hochregallager

Hochregallager sind das ideale Terrain für Flugdrohnen, hier können sie ihre Vorteile voll ausspielen. In den hochverdichteten Lagerhallen müssen sie nur wenig Wegstrecke horizontal zurücklegen. Dafür erschließen sie effizient die Höhenmeter. Ausgestattet mit einer hochauflösenden Kamera und einem Barcode-Scanner, ersparen sie als „fliegendes Augen“ den Mitarbeitern sich per Hubwagen selbst nach oben zu begeben. Der Lagerarbeiter steuert bequem vom Hallenboden aus, was er sehen möchte.

Auch bei DB Schenker werden Drohnen für Hochregallager bereits getestet. Mit Barcode-Scanner und Kamera ausgestattet überprüfen Quadrocopter, ob sich die Palettenware am richtigen Ort innerhalb des Hochregals befindet. Aber bevor diese Technik wirklich einsatzfähig ist, gibt es einiges zu beachten. Das fängt mit so banalen Dingen wie guten Lichtverhältnissen für die Kameras an und geht bis in die Rechtsabteilung, die sich mit dem Datenschutz befassen muss.

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Noch einfacher wird die Inventur, wenn die Drohne sie einfach automatisiert erledigen kann, ohne dass ein Mitarbeiter als Pilot fungieren muss. GPS-Empfang existiert in Lagerhallen jedoch zumeist nicht, sodass andere Navigations-Netze aufgebaut werden müssen, beispielsweise mittels WLAN oder Bluetooth und Sensordaten aus Ultraschall- oder Lasermessungen. Die Höhenmeter können von der Drohne selbst sensorisch erfasst werden und in das Navigationsmodell einfließen.

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Kommt dann zur autonomen Flugfähigkeit noch eine hochleistende Bildverarbeitungssoftware hinzu, steht der automatisierten Inventur oder Sichtkontrolle technisch nichts mehr im Wege.

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Verschiedene Systeme gibt es bereits als Prototypen: So will beispielsweise Linde Material Handling seine automatischen Hochhubwagen um eine Inventurdrohne ergänzen: Die sogenannte „Flybox“ fährt in einem Kasten verstaut auf dem selbstfahrenden Hochhubwagen mit. Sie spart sich dadurch die Akku-zehrenden horizontalen Wegstrecken. Am richtigen Regalmeter angelangt hebt sie ab und erfasst in luftiger Höhe den Lagerbestand. Noch ist die Flybox ein Prototyp. Für den Einsatz vollautomatischer Inventur-Drohnen scheinen die Aussichten jedoch sehr gut zu stehen.

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