In Namibia gilt der Tourismus als zweitwichtigster Wirtschaftszweig, gleich hinter dem Bergbau. Jährlich zieht es rund 1,6 Millionen Gäste in das südwestafrikanische Land. Beliebte Ziele sind die Naturschönheiten, allen voran der Etosha-Nationalpark im Norden.
Wer sich am Abend nach einer schweißtreibenden Tour durch die Wildnis auf ein erfrischendes Bier freut, wird nicht enttäuscht. Er bekommt etwas Gutes aus lokaler Produktion ins Glas gezapft. Namibia pflegt seit mehr als 100 Jahren eine ausgeprägte Brautradition. Noch immer wird dort Gerstensaft nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 produziert.
Spezialitäten aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden
Europa leistet einen beträchtlichen Rohstoffbeitrag zum südwestafrikanischen Biergenuss. Es gibt gute Gerste in Namibia. Aber das Mälzen überlassen die Braumeister den Deutschen, Dänen und Niederländern. Jährlich importiert DB Schenker Hunderte Seefrachtcontainer Malz.
Und was ist mit dem Hopfen? Der kommt ebenfalls aus Deutschland – als Pellets in Kühlcontainern, sogenannten Reefern. Sie halten das kostbare Gut auf rund 5 Grad Celsius.
Ein großer Teil der Bierproduktion wird exportiert, das meiste nach Tansania auf der südöstlichen Seite Afrikas. Aber auch zu anderen Kontinenten brechen die goldgelben Spezialitäten „Made in Namibia“ auf. In Australien, China und England weiß man die Braukunst aus Windhoek und Umgebung zu schätzen.
Gefragte Güter: Fisch, Diamanten, Erze und Metalle
Darüber hinaus ist die Welt empfänglich für die Produkte von zwei weiteren Branchen der namibischen Wirtschaft. Auf der einen Seite die Fischerei: Meeresfrüchte aus dem südlichen Atlantik sind begehrte Spezialitäten. Namibia zählt zu den fünf größten Fischfängern der Erde. Besonders oft schwimmen Stachelmakrele und Seehecht ins Netz. Günstige Zollbedingungen verschaffen Namibia einen Preisvorteil von rund 15 Prozent gegenüber anderen exportfreudigen Fischereinationen wie Island, Norwegen, Russland und Neuseeland.
Das andere Rückgrat der Wirtschaft ist der Bergbau: Namibia exportiert gewaltige Mengen Diamanten und Uranerz sowie Gold, Silber, Kupfer und weitere Metalle. Noch nicht erschlossene Offshore-Quellen speichern 2 bis 4,5 Trillionen Kubikmeter Erdgas.
Eigene Landesgesellschaft in Namibia
Bei Warentransporten von und nach Namibia mischt DB Schenker kräftig mit. Zu den Kunden zählen zwei der größten Fischfänger und -verarbeiter des Landes sowie ein international aufgestellter Produzent von Grafit. Seit 2012 unterhält der Logistikdienstleister in Namibia eine eigene Landesgesellschaft, 2016 hat Christoph Scholz ihre Leitung übernommen. Der gebürtige Namibier organisiert mit seinem Team alles, was die Wirtschaft in Namibia an Transport und Logistik benötigt. Landverkehre, Luft- und Seefracht wickelt DB Schenker ebenso ab, wie Aufträge im Bereich der Kontraktlogistik. „Wenn es ums Warehousing geht, nutzen wir unsere Einrichtungen in Südafrika“, sagt Scholz. In Johannesburg betreibt DB Schenker ein Konsolidierungslager, um einzelne Chargen für Namibia wirtschaftlich zu bündeln.
Dreh- und Angelpunkt: Walvis Bay
Der Seefracht-Umschlag erfolgt größtenteils über den Tiefseehafen (12,8 Meter) von Walvis Bay. Mit 60.000 Einwohnern ist das die drittgrößte Stadt des Landes. Windhoek liegt 400 Kilometer entfernt, Hinterlandverkehre gehen auf die Schiene oder per DB Schenker-Lkw über die Straße. Und wenn es mal besonders eilig ist: Der Walvis Bay International Airport befindet sich 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.
Christoph Scholz
Managing Director Namibia, DB Schenker
E-Mail: christoph.scholz@dbschenker.com
About the Author
Der freie Journalist Andreas Pietsch ist auf Logistik-Themen spezialisiert. Er schreibt seit 1992 für DB Schenker beziehungsweise für die Vorgängergesellschaften. Am meisten angetan haben es ihm die Themen aus Landverkehr, Seefracht und Kontraktlogistik. Aber auch bei der Luftfracht weiß er, wie man einen Sachverhalt treffend auf den Punkt bringt.