Das Saarland mag das kleinste Flächenland der Bundesrepublik sein. Aber als wirtschaftliches Bindeglied zwischen Deutschland und Frankreich kommt es groß raus. Dreh- und Angelpunkt etlicher Transporte ist die DB Schenker-Geschäftsstelle in Saarbrücken mit insgesamt 750 Mitarbeitern. Entfernung zur Grenze: 800 Meter. Gute Läufer brauchen dafür keine 2 Minuten. Zudem betreibt die Geschäftsstelle Saarland 8 weitere Standorte – das sind Logistikzentren unter anderem in Saarwellingen, Brebach und St. Ingbert.

Vor 16 Jahren hat DB Schenker die französische Joyau-Gruppe in das eigene Netzwerk integriert. Die gut aufgestellten Franzosen unterhielten zwischen Kanal und Mittelmeer 53 Standorte mit 2.500 Mitarbeitern. DB Schenker brachte 35 französische Standorte mit 900 Mitarbeitern ein. Seitdem gehört das Unternehmen in Frankreich zu den Top-Anbietern von Landverkehren, Luft-, Seefracht und Kontraktlogistik.

Handelsbilanz: 169 Milliarden Euro

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„Seinerzeit haben wir die besten Voraussetzungen geschaffen, um das Volumen zu stemmen, das auf der deutsch-französischen Achse gedreht wird“, sagt Peter Maas, Leiter der Geschäftsstelle Saarland. Besagtes Volumen lässt sich in imposanten Zahlen ausdrücken: Das jüngst erschienene Ranking des Statistischen Bundesamtes für 2017 weist Frankreich als Deutschlands zweitgrößtes Exportland aus. Mit 105 Milliarden Euro rangiert die Grande Nation knapp hinter den USA (111 Mrd. Euro) und vor China (86 Mrd. Euro). Bei den deutschen Importen liegt Frankreich mit 64 Milliarden Euro auf Platz drei. Vorne sind China (101 Mrd. Euro) und – jawohl! – die Niederlande (91 Mrd. Euro).

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Und was wird nicht alles auf der deutsch-französischen Achse bewegt! Beide Länder versorgen sich gegenseitig mit milliardenschweren Lieferungen in Sachen Chemie und Fahrzeuge. Niemanden dürfte es überraschen, dass das deutsche Verlangen nach französischen Getränken dreimal so groß ist wie andersherum. Bei elektronischen Erzeugnissen und Maschinen verschiebt sich das Bild. Hier registrieren die Statistiker einen dreifachen Handelsüberschuss auf deutscher Seite.

25 Millionen Flaschen Wein

DB Schenker hat sich in Deutschland und Frankreich so aufgestellt, dass fast alle Ziele im grenzüberschreitenden Verkehr innerhalb von 48 Stunden erreicht werden. Bei Bedarf geht es auch ein paar Stunden schneller. Im Grunde genommen gibt es nichts, was nicht durch die Umschlaghalle in der Saarbrücker Straße „Am Felsenbrunnen“ geht: Kleidung, Kunststoffwaren, Keramik – alles ist dabei. Zwei Spezialitäten seien trotzdem hervorgehoben: Möbel und Wein. Jedes französische Departement wird über Saarbrücken einmal pro Woche mit Küchen-, Wohn- und Schlafzimmereinrichtungen beliefert. Auch Korsika.

[selectivetweet]Mehr als Wein und Käse: DB #Schenker und der Warenaustausch zwischen Deutschland und #Frankreich.[/selectivetweet]

Und beim Wein möchten wir den Logistikern von der Saar einen besonderen Trinkspruch zurufen. Er lautet: „Danke, danke!“ 2017 importierten sie aus Frankreich, Spanien, Portugal & Co. fast 25 Millionen Flaschen. Einige davon haben auch dem Autor dieser Zeilen schöne Abende bereitet.

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