Globale Ersatzteillogistik ist aufwändig, intransparent und häufig teuer. Mit einer neuen Online-Plattform will DB Schenker Kunden aus dem Industrie- und Aerospace-Sektor helfen, diese Nachteile abzustellen.
„Logistics Orchestrator“ heißt das System, mit dem DB Schenker und Kunden alle Ersatzteilbestellungen innerhalb eines globalen Vertriebsnetzes zentral verwalten. Entsprechend der spezifischen Kundenbedürfnisse sind die Prozesse genau vordefiniert. So können Bestellungen automatisch verwaltet werden. Damit gelingt es DB Schenker, Ersatzteile in global schlanken Lieferketten schneller und leichter zur Verfügung zu stellen und dabei gleichzeitig die Bestände zu senken. Die Logistikkosten können um bis zu 30 Prozent sinken.
Digitale Lösung für Industrie und Luftfahrt
„Mit unserer Connect-Initiative treiben wir die Digitalisierung unserer Frachtprodukte mit hoher Geschwindigkeit voran. Jetzt bringen wir mit unserem Logistics Orchestrator eine digitale Speziallösung eigens für unsere Kunden im Industrie- und Luftfahrtsektor auf den Markt“, sagt Markus Sontheimer, Chief Information und Chief Digitization Officer der Schenker AG.
Dafür führt der Logistics Orchestrator lokale und regionale Vertriebsnetzwerke zusammen und eliminiert Redundanzen in der Inventur und bei Transporten. „Das Herz des Logistics Orchestrators ist unsere Aftermarket-Kompetenz“, sagt Sontheimer. „So werden aus vorkonfigurierten Prozessen Templates für globale Supply Chains.“
Der Logistikdienstleister bietet seinen Kunden schon seit geraumer Zeit Online-Buchungslösungen an. Über die digitale Frachtplattform Drive4Schenker vernetzen sich seit 2017 Geschäftsstellen von DB Schenker mit Kunden und Transportunternehmen, um Teil- und Komplettladungsverkehre abzuwickeln. Außerdem haben Kunden aus vielen Ländern Europas seit 2018 über die Buchungsplattform „connect 4 land“ Zugriff auf das größte Landverkehrs-Netzwerk des Kontinents. Die beiden Plattformen „connect 4 Sea“ und „Connect 4 Air“ sollen bald folgen.
Dezentrale Steuerung erhöht Kosten
Nun entwickelt DB Schenker die Plattformidee in der Ersatzteillogistik vorerst ausgewählter Branchen weiter. Bisher wurde die Logistik in diesem Bereich in globalen Distributionsnetzwerken von vielen Beteiligten auf regionaler oder lokaler Ebene noch weitgehend unabhängig voneinander koordiniert. Häufig erfolgte auch das Auftragsmanagement lokal in verschiedenen Unternehmen mit unterschiedlichen ERP-Systemen und Geschäftsregeln. Diese dezentrale Steuerung führte dazu, dass Lieferketten an Transparenz verloren. Entsprechend hohe Lager- und Transportkosten waren die Folge. Mit dem „Logistics Orchestrator“ werden jetzt sowohl das globale Liefer- als auch das Auftragsmanagement digital „aus einem Guss“ gesteuert.
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Axel Novak ist freier Journalist in Berlin. Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt er sich mit der Logistik-Branche und den Veränderungen, denen sie unterworfen ist. Axel Novak schreibt für Zeitungen, für Zeitschriften und für Unternehmen. Seine Schwerpunkte sind allgemeine Wirtschaftsthemen mit dem Fokus auf Mobilität, IT, Energie und Finanzen.