Im kombinierten Lkw- und Bahnverkehr befördert DB Schenker hunderte Tonnen Nudeln von Italien nach Nürnberg. © DB Schenker
Im kombinierten Lkw- und Bahnverkehr befördert DB Schenker hunderte Tonnen Nudeln von Italien nach Nürnberg. © DB Schenker

Vieles verläuft anders in diesen Tagen und manches gerät ins Stocken. Aber auf die Transportketten von DB Schenker ist nach wie vor Verlass. „Wir halten die Warenströme in Europa und weltweit aufrecht“, sagt Christian Drenthen, Vorstand Landverkehr von DB Schenker. „Dies bewältigen wir rund um die Uhr und zu jeder Zeit.“

Güterzug mit 400.000 Pfund Spaghetti, Penne und Fusilli

Wie gut das funktioniert, beweist auch das Tochterunternehmen DB Schenker Transa. Der Discounter ALDI SÜD hat den Logistiker kurzfristig beauftragt, Pasta-Transporte von Italien nach Süddeutschland per Kombiniertem Verkehr mit Lkw und Güterzug zu organisieren. Es geht um Spaghetti, Penne und Fusilli, genauer um wöchentlich 200 Tonnen Nachschub für 650 süddeutsche Discounterfilialen.

Die Händler-Eigenmarke Cucina wird im süditalienischen Nola nahe Neapel hergestellt. DB Schenker fährt die Teigwaren direkt vom Produktionsgelände per Lkw nach Anagni. Von dort geht es auf der Schiene weiter. Jede Woche rollen 10 mit Pasta beladene Waggons ohne Zwischenverladung in Richtung Nordbayern.

Die ersten 300 Paletten mit 400.000 Nudelpackungen zu je 500 Gramm haben am 31. März den Transa-eigenen Railport in Nürnberg erreicht. Als Railports bezeichnet man Verladestationen für den Kombinierten Verkehr, wo die Ware direkt vom Zug auf den Lkw wechselt.

„Internationale Struktur zahlt sich aus“

Lisa Klonk, European Regional Account Manager bei DB Schenker, koordiniert die Lieferungen für ALDI SÜD: „Wir sind weiter voll funktionsfähig, weil wir auf ein Netzwerk aus über 430 Landtransport-Standorten in 38 Ländern alleine in Europa setzen.“ Das bedeutet zum Beispiel, dass die Landesgesellschaft Schenker Italiana für den Transport von der Produktionsstätte zum Güterbahnhof kurzfristig die erforderlichen Lkw mitsamt Besatzung bereitstellen konnte.

Ein ganz normaler Transport? Ja und nein!

Logistisch gesehen stellen Nudeln keine außergewöhnliche Herausforderung für DB Schenker dar. Das Unternehmen transportiert wöchentlich Zehntausende Tonnen Lebensmittel und Alltagsprodukte, darunter viele haltbare Artikel wie Dosenware und Hygieneartikel. „Die Standards für solche Transporte erfüllen wir selbstverständlich immer“, erklärt Klonk. „Für die gut verpackten Nudeln müssen wir keine zusätzlichen Vorkehrungen treffen.“ – Also Business as usual? „Es ist normal für uns, dass wir solche Projekte auf die Beine stellen“, lautet Lisa Klonks erste Antwort. Ganz routiniert. Dann denkt die 31-Jährige einen Moment nach: „Aber was heißt heutzutage schon Business as usual? Nur selten müssen wir eine umfassende Lösung in so wenigen Tagen entwickeln und umsetzen. Und nun kam auch noch hinzu, dass die Kurzfristigkeit eine Folge der Virusausbreitung ist.“

Gut für die italienische Wirtschaft

Von der reibungslosen Abwicklung der Pasta-Transporte profitieren der Hersteller in Italien und der Discounter in Deutschland gleichermaßen: „Durch die Kooperation mit DB Schenker können wir flexibel auf Kapazitätsengpässe reagieren“, sagt Andreas Kremer, Director Supply Chain Management bei ALDI SÜD. „Unser Hersteller hat so die Sicherheit, dass wir seine Produkte weiter zuverlässig abnehmen, und unsere Kunden können sich auf Nachschub verlassen.“ Für das von COVID-19 in besonderem Maße betroffene Italien bleiben so trotz der wirtschaftlichen Einschränkungen im Land wichtige Möglichkeiten für den Export von Produkten erhalten.

Kontakt
Lisa Klonk
European Regional Account Manager
DB Schenker AG/ TRANSA Spedition GmbH
E-Mail: Lisa.Klonk@transa.de

About the Author

Andreas Pietsch Der freie Journalist Andreas Pietsch ist auf Logistik-Themen spezialisiert. Er schreibt seit 1992 für DB Schenker beziehungsweise für die Vorgängergesellschaften. Am meisten angetan haben es ihm die Themen aus Landverkehr, Seefracht und Kontraktlogistik. Aber auch bei der Luftfracht weiß er, wie man einen Sachverhalt treffend auf den Punkt bringt.