Hub Friedewald: Bis ein Uhr morgens müssen alle Lkw das Hub verlassen. Viel zu tun für die 35 Mitarbeiter vor Ort. © DB Schenker/Michael Neuhaus
Hub Friedewald: Bis ein Uhr morgens müssen alle Lkw das Hub verlassen. Viel zu tun für die 35 Mitarbeiter vor Ort. © DB Schenker/Michael Neuhaus

Wenn in Deutschland zu Weihnachten oder Neujahr Feiertagsstimmung aufkommt, arbeiten viele Menschen weiter. Sie sorgen dafür, dass das Land im Neuen Jahr wieder Fahrt aufnehmen kann und wir uns auch während der Feiertage keinen Gedanken über die Lieferketten machen müssen, die uns versorgen. Bei DB Schenker zum Beispiel sind hunderte Mitarbeiter schon im Vorfeld im Einsatz, damit die Verkehre auch zum Jahreswechsel funktionieren.

Zum Beispiel im Zentralhub in Friedewald. Hier, in der Nabe des Hub-and-Spoke-Systems von Schenker herrscht eigentlich nie Ruhe. Im Herzen Deutschlands gelegen ist Friedewald der Mittelpunkt der DB Schenker Hub-Verkehre. 48 reguläre Verkehre bringen Tag für Tag Fracht vom zu Kunden und Geschäftsstellen. Auch in besonderen Zeiten wie diesen ist das Hub gut aufgestellt, um aufkommendes Mehrvolumen aus der Fläche abzufedern.

„Als interner Dienstleister für die Geschäftsstellen sorgen wir dafür, dass die Ware im Nachtsprung zum Ziel gelangt“, sagt Terminalleiter Christian Krumbein. „Weil das zum Teil Premiumprodukte sind, müssen die bis 8:00 Uhr morgens beim Empfänger sein.“

In Friedewald läuft alles zusammen

Wie bei einem großen Rad laufen in Friedewald alle Speichen zusammen: Im Durchschnitt bringen die Lkw der Linienverkehre jeden Abend 500 Tonnen Fracht aus den Geschäftsstellen. „Dann wird disponiert, im Zweifel werden Überhangfahrzeuge eingesetzt. Die Mitarbeiter im Hub bekommen die Liste mit den wichtigsten Umschlagdaten aufs Tablet, und schon geht’s los!“, erläutert Anton Hilfer von der Disposition die Abläufe. Der Speditionskaufmann kümmert er sich um die Disposition, den Lkw-Einkauf und sorgt dafür, das alle Frachtdaten vorliegen.

Mit dem letzten vier Linieneingängen um halb zwölf Uhr nachts geht’s im Hub weiter rund: Bis ein Uhr morgens müssen alle Lkw beladen und den Hof verlassen. Viel zu tun für die 35 gewerblichen Mitarbeiter vor Ort, die abends im Durchschnitt 3.000 Packstücke bewegen.

Am Jahresende verdoppelt sich das Volumen

Das System weist kaum saisonale Schwankungen auf. Erst am Ende des Jahres, mit der heißen Phase, ändert sich das. „Zwischen dem 21.Dezember und dem 7. Januar verdoppelt sich schon mal das Volumen“, so Krumbein. Friedewald selber ist nur an Weihnachten und am 31.12. geschlossen.

Weil aber nicht alle Kunden ihre Produktionsanlagen über das Jahresende herunter fahren, müssen ihre Güter auch über die Feiertage transportiert werden. Die DB Schenker Geschäftsstellen schicken deshalb dringende Fracht über Zusatzverkehre nach Friedewald. Dort treffen sie schon am frühen Abend ein, damit das Mehrvolumen umgeschlagen und auf die Strecke gebracht werden kann, bevor der Abendumschlag beginnt. „Das muss alles bis 20.00 Uhr eintreffen, damit wir das schaffen“, erläutert Hilfer. „Deswegen müssen wir die Überhänge mit den Geschäftsstellen detailliert planen. Sonst überschneiden sich diese Verkehre mit den Linienverkehren.“

Mehr Arbeit in der gleichen Zeit also. Denn die Anzahl der Mitarbeiter bleibt in dieser Hochphase gleich. „Wir steigen zum Ende jeden Jahres in voller Besetzung und mit voller Manpower ein“, so Krumbein. „Aber wir sind so schnell – ich wüsste nicht, wann da mal was nicht geklappt hat.“

Kontakt
Ronny Heinemann
Leiter Zentral-HUB Friedewald
Ronny.Heinemann@dbschenker.com

About the Author

Axel Novak Axel Novak ist freier Journalist in Berlin. Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt er sich mit der Logistik-Branche und den Veränderungen, denen sie unterworfen ist. Axel Novak schreibt für Zeitungen, für Zeitschriften und für Unternehmen. Seine Schwerpunkte sind allgemeine Wirtschaftsthemen mit dem Fokus auf Mobilität, IT, Energie und Finanzen.