Der Erfolg hat viele Väter und Mütter, heißt es – und in diesem Fall trifft das ganz besonders zu: Im Auftrag des US-amerikanischen Gesundheitsunternehmens Nexus Pharmaceuticals hat DB Schenker eine komplette Impfstoff-Abfüllanlage transportiert. Das Zeitfenster war extrem eng. DB Schenker musste auf das ganze Know-how des eigenen Netzwerks setzen, um den Auftrag in der gebotenen Geschwindigkeit abzuwickeln.
„Die Komplexität dieses Projekts bestand außerdem darin, viele beteiligte Akteure und Transportlösungen zu koordinieren“, sagt Jennifer Gabriel von DB Schenker in Deutschland. Als Head of Air Freight Branch Ilsfeld überwachte sie die Verladung und den Transport. Die sensible Fracht bestand aus den vielen Bauteilen einer Impfstoffabfüllanlage mit Isolator, mit der pharmazeutische Produkte steril in Injektionsfläschchen abgefüllt werden können.
“Die Komplexität dieses Projekts bestand darin, viele beteiligte Akteure und Transportlösungen zu koordinieren.”
Die Anlage hat Bausch + Stroebel gebaut, ein deutscher Spezialist für Maschinen zur pharmazeutischen Verpackung mit Sitz in Ilshofen bei Schwäbisch-Hall. Dazu gehört ein maßgeschneiderter Isolator, der eine aseptische Umgebung für die Verarbeitung von pharmazeutischen Produkten schafft. Er stammt vom Anlagen- und Maschinenbauer Franz Ziel aus Billerbeck bei Münster. Bereits vor Ausbruch der Pandemie hatten die Unternehmen mit der Entwicklung und dem Bau der Produktionslinie begonnen.
Eines der größten Flugzeuge der Welt
Die Realisierung des Auftrags stellte die Logistiker von DB Schenker vor einige Herausforderungen. Für den Flug von Deutschland nach Chicago-Rockford in den USA charterten sie ein Flugzeug vom Typ Antonov An-124. Es gehört zu den größten Flugzeugen der Welt. Die Organisation des Charterflugs übernahm das Team von Schenker Flight Services GmbH um Stephan Wrobel (Vice President Business Development & Operation Global Air Charter).
Von den Standorten der beiden Unternehmen in Ilshofen und Billerbeck aus transportierte DB Schenker die Anlage via Landtransport zum Flughafen Frankfurt-Hahn. Dabei wurde die Fracht auf 20 Boxen aufgeteilt: Der größte Container besaß eine Länge von 8,5 Metern und 8,3 Tonnen an Ladegewicht. Die Sensibilität des Transportguts erforderte eine besondere Überwachung: Spezielle Sensoren dokumentierten Schocks oder zu große Neigungswinkel der präzise eingestellten Bauteile. Außerdem mussten die Boxen zertifiziert werden, um die hohen Sicherheitsbestimmungen in den USA zu erfüllen.
“Der Vorteil von DB Schenker ist da: Wir haben unsere eigenen Frachtkapazitäten, um unsere Kunden zuverlässig bedienen zu können.”
30 Millionen Impfdosen im Monat
Anschließend wurde das Material in die bereitstehende Antonov An-124 verladen: 67 Tonnen Fracht gelangten so nach Chicago-Rockford. Da selbst die Kapazitäten der Antonov nicht ausreichten, mussten weitere 15 Tonnen der Charge mit dem regelmäßigen wöchentlichen Liniencharterflug von DB Schenker von München aus nach Rockford befördert werden.
Ab Chicago steuert DB Schenker den Weitertransport der Ladung mit dem Lkw ins knapp 100 Kilometer entfernte Pleasant Prairie in Wisconsin. Dort hat Nexus Pharmaceuticals eine hochmoderne Produktionsanlage errichtet. Um die Impfstoffabfüllanlage und den Isolator in dem neuem Werk aufzubauen, ruft der Kunde die Fracht in einer präzise getakteten Reihenfolge von der dortigen Geschäftsstelle von DB Schenker ab. „Die Investition von Nexus und die enorme Unterstützung von DB Schenker trägt maßgeblich dazu bei, dass die Inbetriebnahme unserer hochmodernen sterilen pharmazeutischen Produktionsanlage so schnell erfolgen kann“, lobte John Cook, Vice President of Manufacturing Operations von Nexus Pharmaceuticals. Wenn die Produktionslinie final genehmigt und in Betrieb genommen wird, kann sie bis zu 30 Millionen Impfstoffdosen pro Monat herstellen.
External Content
At this place you can find external content from Youtube. What data is processed by Youtube is beyond our knowledge and influence. For more information, please see our Privacy Policy.
Luftfracht ist heute eine Frage des Frachtraums
„Solch ein Auftrag hat es wirklich in sich. Denn die Luftfracht hat sich verändert seit Ausbruch der Pandemie“, stellt Kai Herbst, Senior Vice President Air Freight SouthWest bei der Schenker Deutschland AG, fest. Zwar sind die Prozesse weitgehend gleich geblieben, doch der verfügbare Laderaum ist massiv gesunken. Früher wurden drei Viertel der Fracht im Bauch von Passagiermaschinen befördert. „Heute ist es sehr viel schwieriger, schnell Platz zu einem guten Preis zu bekommen“, sagt Herbst, der seit fast drei Jahrzehnten im Geschäft ist. „Der Vorteil von DB Schenker ist da: Wir haben unsere eigenen Frachtkapazitäten, um unsere Kunden zuverlässig bedienen zu können.“ Hinter einem Erfolg wie diesem aufwändigen Transport in die USA stehen wirklich viele Mütter und Väter – die Mitarbeiter im eng geknüpften Netzwerk von DB Schenker.
About the Author
Axel Novak ist freier Journalist in Berlin. Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt er sich mit der Logistik-Branche und den Veränderungen, denen sie unterworfen ist. Axel Novak schreibt für Zeitungen, für Zeitschriften und für Unternehmen. Seine Schwerpunkte sind allgemeine Wirtschaftsthemen mit dem Fokus auf Mobilität, IT, Energie und Finanzen.