Lagerarbeitern gefällt ihre Arbeit grundsätzlich – und noch mehr, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen. Dies konnte nun im Projekt „MoLa – Motivationssteigerung für logistische Fach- und Hilfskräfte im Lager“ empirisch bestätigt werden. Das Projekt lief über einen Zeitraum von zwei Jahren. Es wurde im Team aus Forschern der Hochschule Augsburg um Prof. Michael Krupp und des Lehrstuhls für Psychologie im Arbeitsleben der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg von Prof. Cornelia Niessen sowie der Fraunhofer SCS gemeinsam mit lagertreibenden Unternehmen durchgeführt.
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In einem ersten Schritt ging es darum, die Lagerleistung mittels geeigneter, also quantitativer, Benchmarks messbar und dadurch auch mit anderen Lagern vergleichbar zu machen. Beispielsweise berechnete sich die Benchmark „Qualität“ aus dem Quotienten der fehlerhaften Positionen im Warenausgang und den gesamten Positionen im Warenausgang. Ebenso existieren Formeln zur Berechnung der Benchmarks „Produktivität“ und „Kosten“.
Außerdem wollte man herausfinden, ob sich die Lagerleistung durch nicht-monetäre Anreize erhöhen lässt. In zwei Untersuchungsrunden mit ca. einem Jahr Abstand ermittelten hierfür die Forscher mit Hilfe einer Benchmarking-Untersuchung einerseits die Lagerleistung zu beiden Messzeitpunkten sowie andererseits die Ursachen für Veränderungen. Gleichzeitig wurden Mitarbeiterbefragungen zur Motivation durchgeführt, diese erfolgten telefonisch.
Gute Ausgangsbasis: Lagermitarbeitern gefällt ihre Arbeit grundsätzlich!
Die Studie kam zu der erfreulichen Erkenntnis, dass Lagermitarbeitern ihre Arbeit grundsätzlich Spaß macht. Insofern sollten sich die Unternehmen darauf konzentrieren, die intrinsische Motivation, also die innere und vom Mitarbeiter von sich aus entgegengebrachte Motivation, durch geeignete Maßnahmen zu erhalten und demotivierende Arbeitsbedingungen abzubauen. Die Wissenschaftler konnten außerdem nachweisen, dass sich die Motivation der Mitarbeiter durch eine ganze Reihe nicht-monetärer Maßnahmen steigern lässt. Dies lässt sich bereits mit verschiedenen Prozessverbesserungen des Arbeitsalltags erreichen, wie die Forscher schreiben. Hier könnten schon eine gute Ausstattung mit Arbeitsmitteln (z.B. ausreichende Zugänge zur IT oder pannenresistente Stapler) Frustrationen vermeiden.
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Die Forscher geben zu bedenken, dass derzeit insbesondere monetäre Anreizsysteme existieren, um die extrinsische Motivation zu steigern. Hingegen seien nicht-monetäre und intrinsische Anreize für diesen Bereich bisher nicht ausreichend erforscht gewesen.
Eine besonders wichtige Rolle für die Motivation der Mitarbeiter spielen die operativen Führungskräfte (Lagerleiter), denn sie bilden die Schnittstelle zwischen der oberen Führungsebene und den Lagermitarbeitern. Auf diese Rolle würden die operativen Führungskräfte häufig nicht genug vorbereitet, was dazu führt, dass Maßnahmen aus den HR-Bereichen kaum bei den Lagermitarbeitern ankommen.
[highlight_area classes=“brand“ headline=“Für Praktiker: Im Juni erscheint aufbereitete Studie mit konkretem Maßnahmenkatalog“ button=““ button_link=““ button_target=“_blank“ icon=“true“]
Das Projektteam hat einen Maßnahmenkatalog für operative Führungskräfte entwickelt. Dieser beruht auf den Erkenntnissen der Benchmarking-Untersuchung, der Mitarbeiterbefragung und aus Motivations-Workshops mit Führungskräften. Operative Führungskräfte erfahren im Katalog konkret, welche Maßnahmen zur Motivationssteigerung der Lagermitarbeiter es gibt und wie sie angewendet werden.
Eingebettet wird der Maßnahmenkatalog in die im Juni 2018 erscheinende Studie, die die Ergebnisse der Forschungsarbeit praxisgerecht darstellt. Hier erfahren übergeordnete Führungskräfte und Lagerleiter, wie sich Lagerleistung messen lässt und welche Faktoren die Lagerleistung beeinflussen. Sie erhalten Einblicke in die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Zielen und Maßnahmen und erfahren, wie sie die operativen Führungskräfte befähigen, die Mitarbeiter motivationsfördernd zu führen.
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