DB Schenker gestaltet urbane Lieferverkehre noch nachhaltiger: Anfang September hat die Geschäftsstelle Hamburg zwei neue Fahrzeugtypen vorgestellt, die die Citylogistik klimafreundlicher machen. „Mit dem XXL-Lastenfahrrad und dem eCanter sind wir im Hamburger Stadtzentrum nun in unserem Lieferverkehr komplett emissionsfrei“, sagt Gert Ludt, Leiter der Geschäftsstelle Hamburg Landverkehr.
Um Treibhausgasemissionen radikal zu minimieren, hat DB Schenker in der Hansestadt eine besondere Lieferkette aufgebaut. So bringt ein vollelektrischer FUSO eCanter-Lkw Lieferungen aus der DB Schenker-Geschäftsstelle in Wilhelmsburg zu einem Umschlagplatz im zentralen Altona. Dort übernehmen zwei XXL-Lastenfahrräder die Fracht und liefern sie zu Kunden im Stadtzentraum aus. „Zusammen ersetzen diese drei Fahrzeuge zwei Diesel 7,5-Tonner“, sagt Ludt stolz. Dank dieses Konzepts ist jetzt die Citylogistik von DB Schenker in Hamburg genauso nachhaltig und emissionsfrei wie in rund 60 anderen Metropolen in ganz Europa, in denen der Logistiker solche grünen Lieferverkehre anbietet.
Flinke und wendige Lastenräder
In Hamburg fahren die sieben Meter langen XXL-Lastenfahrräder schon seit vielen Monaten für DB Schenker. „Man muss doch etwas machen, um Transporte in der Innenstadt mit dem Fahrrad durchzuführen“, hatte sich Erfinder Christian Rusche vor Jahren gesagt. Deshalb hatte er ein schnelles und wendiges Lastenfahrrad als Diplomarbeit konstruiert. Anschließend gründete er das Unternehmen Cargo Cycle. Heute, zehn Jahre später, liefern ein gutes Dutzend Fahrerinnen und Fahrer Fracht für viele verschiedene Kunden in ganz Hamburg aus – zum Beispiel für DB Schenker in der Citylogistik.
„Unser Vorteil ist, dass wir überall dort fahren dürfen, wo Räder zugelassen sind – auch in verkehrsberuhigten Bereichen und außerhalb der Lieferzeit für Lkw“, sagt Rusche. Und weil viele Straßen in Hamburg mit Pollern gesperrt sind, kann das Lastenrad mit seinen 1,04 Metern Breite auch durch solche Gassen wendig sausen.
Das Rad zeichnet sich nicht nur durch sein schnelles Handling aus, sondern vor allem durch eine hohe Nutzlast. „Wir können eine halbe Tonne laden – das sind drei Europaletten oder vier Kubikmeter Fracht“, sagt Rusche. Zwei elektrische Motoren mit je 125 Watt Leistung unterstützen den Fahrer. Die Reichweite beträgt rund 70 Kilometer, das ist für Lieferungen in Hamburgs Innenstadt allemal ausreichend. Seit 2019 haben die beiden Räder für DB Schenker mehr als 4.000 Kilometer zurückgelegt. Täglich liefern sie im Durchschnitt 28 Sendungen aus – das entspricht 1,4 Tonnen Fracht.
eCanter für die Innenstadt
Auch der eCanter ist für DB Schenker kein Unbekannter. Der Logistikdienstleister ist größter e-Flottenkunde von FUSO, mehr als 160 eCanter sind für DB Schenker unterwegs. Der vollelektrische 7,5-t-Lkw nimmt fast drei Tonnen Nutzlast an Bord. Sechs Batterien liefern ausreichend Strom, um schnell und flink durch die Stadt zu kommen. „Bei guten Bedingungen und vorsichtigem Fahren kommen wir auf eine Reichweite von 130 Kilometern“, sagt Fahrer Marko Dovedeit. Der junge Hamburger ist seit 2015 bei DB Schenker und bildet heute selber Fahrer aus. Er begeistert sich immer wieder für das Fahrzeug. „Das ist schon ein tolles Gefühl, wenn man nichts als den Fahrtwind hört, während man über die Straße rauscht“, sagt Dovedeit. Auf seinen täglichen Touren wickelt der eCanter im Durchschnitt rund 4,8 Tonnen Fracht ab.
Den eCanter für den urbanen Verteilerverkehr hat DB Schenker bereits in zahlreichen europäischen Metropolen wie Oslo, Paris, Madrid oder Wien im Einsatz. In Deutschland fahren sie in Berlin, Coburg, Dortmund, Frankfurt am Main, Ilsfeld, Mannheim, Nürnberg – und nun in Hamburg. „Nachhaltige Logistik wird für unsere Kunden immer wichtiger“, bestätigt Geschäftsstellenleiter Ludt. „Heute schon fahren wir jeden Tag 6,5 Tonnen Fracht komplett verstromt weg – das ist wirklich eine Menge.“
Ein neues Warehouse an der Elbe
Künftig soll das noch mehr werden. Dafür errichtet DB Schenker in Hamburg gerade ein neues grünes Warenlager. Der Neubau soll 2022/2023 in Betrieb gehen und ganz besonders auf Nachhaltigkeit getrimmt sein: Mehr Ladestationen für e-Fahrzeuge, ein neues Yard-Management für optimierte Hofbewegungen und Energie aus lokalen erneuerbaren Quellen. „Zum Glück haben wir schon vor langem angefangen, uns neu aufzustellen “, sagt Ludt. „Sonst wären wir heute längst nicht so weit.“
Mit dem innerstädtischen Fahrzeugkonzept in Hamburg setzt DB Schenker seine Nachhaltigkeitsstrategie konsequent fort. Dafür erprobt DB Schenker eine Fülle von verschiedenen emissionsfreien Fahrzeugen: Von Lastenrädern bis zu Lkw mit alternativen Antrieben. Und manchmal beides zusammen in einem Konzept.
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Axel Novak ist freier Journalist in Berlin. Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt er sich mit der Logistik-Branche und den Veränderungen, denen sie unterworfen ist. Axel Novak schreibt für Zeitungen, für Zeitschriften und für Unternehmen. Seine Schwerpunkte sind allgemeine Wirtschaftsthemen mit dem Fokus auf Mobilität, IT, Energie und Finanzen.