Zwölf Trucks, 300 Kilometer Straße – ein Ziel: Der eTruckathon von E.ON hat auf der Strecke zwischen Essen und Hannover für einige Furore gesorgt. Nie zuvor war so viel geballte eTruck-Power auf der Straße zu sehen. Zwölf Lkw mit elektrischem Antrieb von verschiedenen Logistikern fuhren im Konvoi mitten durch Deutschland. Mit dem ersten eTruckathon in Deutschland, den E.ON anlässlich der diesjährigen IAA Transportation organisierte, wollten die Teilnehmer zeigen, dass Elektro- und Brennstoffzellen-Lkw sowie die dazugehörige Lade- und Wasserstoffinfrastruktur schon heute praxistauglich sind. Gleichzeitig sollte die breite Öffentlichkeit stärker dafür sensibilisiert werden, dass nachhaltige Lkw in Deutschland längst im Alltag unterwegs sind.
300 Kilometer Bundesstraße und Autobahn boten dafür das perfekte Umfeld. Mit von der Partie waren große Fahrzeughersteller, Logistiker und E-Mobilitätsexperten des Energieversorgers. An der Spitze des Konvois fuhren DB Schenker-Fahrzeuge: ein Volvo FH electric als Wechselbrückenfahrzeug, ein Volvo FH electric mit E-Auflieger von Trailer Dynamics als auch ein Hyundai Wasserstoff-Wechselbrückenfahrzeug von hylane.
„Als die Anfrage von E.ON kam, ob wir am eTruckathon teilnehmen möchten, haben wir keine Sekunde gezögert und sofort zugesagt“, erklärt Tristan Keusgen, Head of European Fleet Management. „Die Idee war einfach zu spannend, um sie zu verpassen! Der eTruckathon bot uns die perfekte Gelegenheit, unsere Innovationskraft und Technologieoffenheit unter Beweis zu stellen und zu zeigen, wie weit wir beim Thema eMobilität bereits sind.“
Zwischenstopp in Dortmund
Am späten Vormittag waren die zwölf Teams im E.ON Drive TestingLab in Essen aufgebrochen. Ein erster Zwischenstopp bei der DB Schenker Geschäftsstelle in Dortmund bot neben Getränken und Snacks die Gelegenheit für Fotos, Gespräche und Interviews. Die DB Schenker-Geschäftsstelle ist für solch ein Event perfekt geeignet, erläutert Standortleiter und Head of Area West Lars Koch: „Am Standort Dortmund setzen wir einen großen eigenen Fuhrpark ein und haben sehr früh die neuesten Entwicklungen von Elektro- und Wasserstoff-Lkw getestet. Deshalb waren wir erfreut, dass wir beim eTruckathon die erste Zwischenstation auf dem Weg zur IAA sein konnten.“
Anschließend ging es auf die Autobahn. Bei Bielefeld wurde an mobilen Ladestationen Strom getankt, eine schöne Demonstration, wie schnell und alltagstauglich das Laden inzwischen geworden ist. Dann ging es weiter nach Hannover auf das Messe-Gelände. Dort sorgte der Konvoi für viel Aufmerksamkeit, denn die ganze IAA Transportation war auf alternative Antriebe hin ausgerichtet.
„Der eTruckathon zeigt, wie wichtig Partnerschaften zwischen Industrie und Dienstleistern sind. Die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit in der Logistik erfordert, dass alle Beteiligten miteinander reden“, erklärt Armin Humer, Sustainability Manager Schenker Deutschland Schweiz. Immerhin sind Lkw und Busse für fast ein Drittel der CO2-Emissionen im europäischen Straßenverkehr verantwortlich.
Wandel im Vormarsch
Doch der Wandel zeigt sich bereits: Viele Unternehmen testen emissionsärmere Antriebe im Alltag. Experten prognostizieren, dass in fünf Jahren weltweit jeder fünfte Bus und Lkw batterieelektrisch angetrieben wird. Auf deutschen Straßen könnten eTrucks schon in wenigen Jahren Standard sein und Diesel-Lkw bis 2040 fast vollständig verdrängen. Vorausgesetzt, dass die Infrastruktur für Strom und Wasserstoff ausgebaut wird.
Schon heute testet DB Schenker viele verschiedene alternative Antriebe. Ziel ist es, herauszufinden, wo sie am sinnvollsten eingesetzt werden können. „Wir setzen aktiv auf Dekarbonisierung. Mit bereits mehr als 300 Elektrofahrzeugen reduzieren wir kontinuierlich unseren CO2-Fußabdruck und planen einen weiteren Ausbau unserer klimafreundlichen Transportlösungen für eine nachhaltige Logistik“, erläutert Marc Pühler, Head of System Operation Europe bei DB Schenker. Beim eTruckathon haben DB Schenker und die anderen Teilnehmer bewiesen, dass die Zukunft längst zum Greifen nah ist.
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Axel Novak ist freier Journalist in Berlin. Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt er sich mit der Logistik-Branche und den Veränderungen, denen sie unterworfen ist. Axel Novak schreibt für Zeitungen, für Zeitschriften und für Unternehmen. Seine Schwerpunkte sind allgemeine Wirtschaftsthemen mit dem Fokus auf Mobilität, IT, Energie und Finanzen.