Die Digitalisierung verändert die Logistik massiv, zum Beispiel gewachsene Beziehungen zwischen Kunde und Dienstleister. Neue digitale Plattformen bieten die Möglichkeit, sich direkt miteinander auszutauschen – ohne einen Logistiker dazwischen. Vorbilder sind Anbieter wie Amazon, Airbnb oder Uber, die über keinerlei eigene Assets mehr verfügen.
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„Es kommen neue, stark wachsende Wettbewerber aus anderen Branchen“, stellt Ewald Kaiser fest, der im Vorstand der Schenker AG für die Ressorts Landverkehr und Fracht (COO) verantwortlich ist. Zwar haben Logistiker schon vor Jahren Plattform-Ansätze wie zum Beispiel Frachtenbörsen gestartet. Elektronische Marktplätze oder SCM-Plattformen sind in den letzten Jahren dazugekommen. Doch digitale Plattformen, auf die Auftraggeber und Auftragnehmer online zugreifen können, fehlten bislang.
Die digitale Plattform „Drive4Schenker“ füllt nun diese Lücke: Mit ihr bietet DB Schenker eine zukunftsweisende Lösung an, über die sich Geschäftsstellen, Kunden und Transportunternehmer in einem digitalen Ökosystem vernetzen können – für eine effektivere Zusammenarbeit aller Beteiligten. Keine einfache Aufgabe – immerhin geht es hier um Sendungen von mehr als 400 Standorten in 35 Ländern.
Interaktion erfolgt elektronisch
[url_preview orientation=“right“ newtab=“true“]https://logistik-aktuell.com/2017/02/17/online-frachtboerse-db-schenker-investiert-in-uship/[/url_preview]
„Mit „Drive4Schenker“ soll die gesamte Interaktion zwischen DB Schenker und selbstständigen Transportunternehmern (den sogenannten „Frachtführern“) in Zukunft komplett elektronisch über eine Internetplattform erfolgen“, erläutert Kaiser. „In unserer Datenbank befinden sich aktuell in ganz Europa 30.000 Frachtführer. Davon haben sich bereits mehr als 10.000 bei Drive4Schenker registriert. Sie sind von uns in Bezug auf Compliance, Qualität, Bonität, Versicherungen, Equipment und viele andere Kriterien bewertet worden.“
Diese Frachtführer durchlaufen eine Art „Preferred Carrier Process“. Haben sie ihn bestanden, will DB Schenker sie bei der Auftragsvergabe bevorzugt behandeln. Nun sollen auch die Disposition und die Fakturierung über Drive4Schenker erfolgen. Viele tausend Ladungen jeden Tag könnte das betreffen, außerhalb der DB Schenker-Systemverkehre.
Für die Frachtführer hat das drei Vorteile: Sie können sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren, statt sich um administrative Vorgaben zu kümmern. Sie wissen, für welche Fracht sie Laderaum anbieten. Und schließlich können sie auf Folgeaufträge setzen. Denn DB Schenker ist durch die Auswertung der Transportdaten in der Lage, Verkehrsströme aufzuspüren und entsprechend zu disponieren. „Mit Drive4Schenker werden wir zum „Game Changer““, ist sich Kaiser sicher.
[selectivetweet float=“left“]#Drive4Schenker – zukunftsweisende Lösung von DB #Schenker für digitale Vernetzung[/selectivetweet]
Der neue Service startete im Februar 2017 und wird schrittweise ausgebaut. Im April waren bereits 100 Spediteure auf der Plattform aktiv und rund 2.000 Frachtladungen über die Plattform abgewickelt worden – verteilt über 15 Länder. „Wir streben an, nach der transport logistic Messe täglich bis zu 500 Frachtladungen über die Plattform anzubieten und bis Ende dieses Sommers diese Anzahl auf bis zu 2.000 Frachtladungen pro Tag auszuweiten“, so Kaiser.
[highlight_area classes=“brand“ headline=““ button=““ button_link=““ button_target=“_blank“ icon=“true“] uShip-Technik
DB Schenker stärkt die strategische Zusammenarbeit mit der US-Online-Frachtbörse uShip. Der Logistiker investiert umgerechnet rund 24 Millionen Euro in die Online-Plattform für Speditions- und Transportdienstleistungen. uShip betreibt eine Plattform, die Absender und Transporteure in 20 Ländern zusammenbringt und so Gütertransporte über mobile Geräte organisiert. Nun soll uShip-Technik die rund 30.000 Transportpartner des europäischen Landverkehrsnetzwerkes über Drive4Schenker vernetzen.
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