In Frankfurt und Umgebung wird seit März mit einem eCanter von DB Schenker elektrisch angeliefert. © Michael Neuhaus / DB Schenker
In Frankfurt und Umgebung wird seit März mit einem eCanter von DB Schenker elektrisch angeliefert. © Michael Neuhaus / DB Schenker

Die Elektromobilität findet rasant ihren Einzug in die gewerblichen Flotten. Da sich bei den gewerblichen Kunden die Anforderungen jedoch deutlich von denen eines Privatkunden unterscheiden, testen die Hersteller der elektrischen Fahrzeuge vielerorts gemeinsam mit ihren Kunden in der Praxis. Es geht um die Evaluation der Reichweiten der Fahrzeuge, der Anforderungen an Infrastruktur, Lademanagement und Servicekapazitäten.

Bei den Elektrolastwagen, kurz e-Lkw, arbeiten Daimler, MAN, Scania & Co. in den letzten Monaten verstärkt in Projekten für die Belieferung der letzten Meile. Hier kann bereits die heutige Generation der verfügbaren e-Lkw den Flottenverkehr entlasten. Und somit kann sofort dank emissionsfreiem Lieferverkehr die Luft in den Städten verbessert werden.

Auch bei DB Schenker hat die Elektromobilität im Fuhrpark Einzug gehalten. In den vergangenen Monaten hat DB Schenker fünf eCanter von Fuso aus dem Hause Daimler erhalten, die allesamt auf der sogenannten letzten Meile eingesetzt werden. DB Schenker wird somit zu einem der ersten Testunternehmen für den Einsatz elektrischer Lkws in gleich mehreren europäischen Metropolen.

Unterschiedliche Städte – unterschiedliche Herausforderungen

Nach dem Start mit einem elektrischen eCanter im vergangenen Jahr in Berlin, kamen in Frankfurt/Main (1), Stuttgart (1) und in Paris (2) gleich vier weitere Fahrzeuge seit März hinzu. Interessant ist hierbei, dass sich in den Tests der elektrischen Fahrzeuge in den europäischen Großstädten ganz unterschiedliche Herausforderungen stellen.

In Berlin erprobt DB Schenker den Einsatz in gemischten Flotten. Hier stellt sich aufgrund der Größe der Stadt das Problem, dass mehr Ware in die Stadt hineingeliefert werden muss, als dass Güter hinausgeliefert werden müssen. Deutlich ist jedoch, dass in Berlin bereits viele Tests mit elektrischen Lieferfahrzeugen im Gange sind.

In der französischen Hauptstadt Paris setzt DB Schenker zwei elektrische Canter für Touren mit 10 bis 12 Stopps pro Tag ein. Hier sind die zu liefernden Waren mit wesentlich niedrigeren, durchschnittlichen Gewichtsmengen ganz anders strukturiert. In den schmalen Gassen von Paris kommt die Wendigkeit und der großartige Durchzug eines elektrischen Lkw bei der Anfahrt zum Tragen.

In Frankfurt und Umgebung wird seit März mit einem eCanter von DB Schenker elektrisch angeliefert. Die typische Entfernung zwischen den DB Schenker Standorten beträgt 50 Kilometer, von hier werden täglich ca. 1.500 Sendungen für die Auslieferung vor Ort abgewickelt. Interessant sind die Ergebnisse bei den Auslieferungen nach Offenbach, Aschaffenburg und Darmstadt. Hier gilt es die verfügbare Reichweite von 100 km geschickt zu nutzen.

Der eCanter in der französischen Hauptstadt Paris. © O. Bros / DB Schenker

 

Auch in der Finanzmetropole Frankfurt sowie Umgebung ist der e-Lkw im Einsatz. © Michael Neuhaus / DB Schenker

 

Internationaler Vergleich

Für ein weltweit agierendes Unternehmen wie DB Schenker wird es darum gehen, die jeweiligen lokalen Marktgegebenheiten in die Strategie zur Elektrifizierung der Fahrzeugpalette einzuarbeiten. So ist beispielsweise in Japan das Verteilerkonzept vollkommen anders strukturiert: Im Vergleich zu Deutschland sind die Städte viel größer und es dominieren hier Lkw mit 3,5t. Auch sind die Straßen noch enger und die Lieferanten benötigen wendigere Fahrzeuge. Ein elektrisch betriebenes Lieferfahrzeug bietet hier große Vorteile. Zusätzlich können in Asien bereits seit Jahren über Nacht die Waren von Elektrofahrzeugen bis zu den Kunden geliefert werden. Die quasi lautlose Anlieferung macht es möglich.

Bei diesen Tests geht es also um nicht weniger als die Frage, wie es DB Schenker (und natürlich den Sub-Unternehmern) zukünftig gelingt, möglichst emissionsfrei in die Innenstädte und die Peripherie zu liefern? Die Elektrifizierung des innerstädtischen Verteilerverkehrs mit den Lieferungen an den stationären Einzelhandel und den Endkunden zugleich stellt enorme Anforderungen. in Frankfurt beträgt diese Anzahl immerhin bereits 100-150 der täglichen Lieferungen. Tendenz steigend.

Das Testfahrzeug hier in Europa: ein eCanter von Fuso

Die Reichweite des 7,5-Tonners Fuso eCanter von mindestens 100 km deckt bislang ohne größere Probleme den Bedarf im innerstädtischen Verteilerverkehr ab. Die Fahrzeuge werden über Nacht geladen, je nach Verfügbarkeit mit Wechselstrom- oder Gleichstromladern. Mit einem Schnelllader lässt sich die Ladezeit bis auf rund eineinhalb Stunden reduzieren.

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Jörg Sebald Integer posuere erat a ante venenatis dapibus posuere velit aliquet. Aenean lacinia bibendum nulla sed consectetur. Cras mattis consectetur purus sit amet fermentum. Donec sed odio dui. Cum sociis natoque penatibus et magnis dis parturient montes, nascetur ridiculus mus.