Die Batterie: Fürs E-Auto ist sie das Herzstück – für die Logistik ein Gefahrgut. © Shutterstock
Die Batterie: Fürs E-Auto ist sie das Herzstück – für die Logistik ein Gefahrgut. © Shutterstock

Frachtflieger nutzen keine Batterien für den Antrieb. Aber Batterien nutzen Frachtflieger für den Transport. Oder sie nehmen Containerschiffe, Güterzüge und Lkw. Fakt ist: Immer mehr Batterien werden mit allen möglichen Verkehrsmitteln rund um den Globus befördert. Die Energiespeicher gelten als die Treiber der Elektromobilität und gewinnen im Straßenverkehr kontinuierlich an Bedeutung. Experten schätzen, dass 2030 rund 130 Millionen Elektrofahrzeuge ohne lokale CO2-Emissionen ihre Runden drehen werden.

Für die Logistik entsteht daraus ein ebenso großes wie anspruchsvolles Betätigungsfeld. Die Batterien müssen produziert und zu einem Automobilwerk befördert werden. Und wenn sich ihr Lebenszyklus schließt, stehen Rückführung inklusive Recycling oder Entsorgung an. Für all das entwickelt DB Schenker schlüssige Konzepte. „Normal“ sind solche Transporte nicht. Denn Batterien gelten als Gefahrgut.

Was macht Lithiumbatterien zum Gefahrgut?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Lithium-Metall-Batterien und Lithium-Ionen-Batterien. Die Erstgenannten enthalten metallisches Lithium und sind nicht wiederaufladbar. Dagegen ist eine Lithium-Ionen-Batterie das, was man gemeinhin einen Akku nennt. Sie enthält kein metallisches Lithium und stattdessen Lithiumoxyd. Aber ob so oder so: Lithium reagiert mit vielen Stoffen mitunter ziemlich heftig – auch mit Wasser. Die Batterien können leicht überhitzen und in Brand geraten. Deshalb gelten sie als Gefahrgut. Für jedes Verkehrsmittel und für jeden Batterietyp gelten gesetzliche Vorschriften, die es zu beachten gilt. Auch im Lager sind besondere Maßnahmen für Lithiumbatterien zu treffen. So ist es verboten, sie zusammen mit anderen brennbaren Gütern aufzubewahren. Außerdem ist stets für eine gute Durchlüftung zu sorgen und die Räume müssen trocken sein.

Eine Fabrik in Asien produziert die Batterie und den Einbau in den Pkw übernimmt ein europäisches Werk – gelebte Realität in der globalisierten Wirtschaft. Für DB Schenker gehört es längst zum Alltag, dazu das passende Konzept für den Material- und Warenfluss zu entwickeln und umzusetzen. „Mit unserem globalen Netzwerk decken wir das gesamte Logistikspektrum für den Batterietransport ab“, sagt Jochen Thewes, CEO von DB Schenker. Ob mit Lkw, Schiff, Flugzeug oder Bahn: DB Schenker organisiert und koordiniert den Transport unter Berücksichtigung aller Richtlinien.

Von Tür zu Tür – alles aus einer Hand

Das Angebot schließt auch Door-to-Door-Transporte ein. Das sind Lieferketten, die etwa an der Laderampe eines Batterieherstellers beginnen und im Wareneingang eines Automobilherstellers enden. Dazwischen liegen ein paar hundert oder etliche tausend Kilometer. Alles aus einer Hand. Und alles unter Einsatz sämtlicher Verkehrsträger-Optionen. Je nach Strecke und Dringlichkeit werden sie ausgewählt und kombiniert. Es geht per Lkw-Komplettladung über Land oder im Seefrachtcontainer übers Meer – in beiden Fällen gekühlt, wenn nötig. Den Umschlag vom einen auf den anderen Verkehrsträger steuert DB Schenker. Der klassische Kombinierte Verkehr (KV) von Zug und Lkw steht ebenfalls hoch im Kurs. In Kooperation mit DB Cargo werden selbst zwischen Asien und Europa umweltfreundliche Batterietransporte auf der Schiene realisiert.

Batterielogistik mit allen Verkehrsträgern

Auch die schnelle Luftfracht bildet ein wichtiges Glied in den Versorgungsketten. DB Schenker organisiert Batterietransporte auf den wichtigsten Strecken. Über 100 eigene Luftfrachtstandorte wickeln weltweit die Prozesse ab. Dass sie dabei den höchsten Sicherheitsstandard in der Branche erfüllen, dokumentiert das Zertifikat nach FSR-A (Facility Security Requirements).

Der fachgerechte und normenkonforme Umgang mit Batterien und ihren Komponenten gehört zu den Königsdisziplinen der Logistik. Erst recht, wenn es darum geht, Verkehrsträger und Lagerstandorte effizient zu vernetzen. „Wir haben uns über viele Jahre hinweg ein hohes Maß an Kompetenz in der Automobil-, Elektronik- und Halbleiterbranche erarbeitet“, sagt Rainer Kiefer, EVP Global Sales von DB Schenker. Ihr Know-how geben die Spezialisten gerne an die Kunden weiter. „Wir bieten unsere umfassende Erfahrung auch in Form von Beratung und Schulungen an“, so Kiefer.

Für Jochen Thewes steht fest: „Batterien sind der zentrale Treiber der weltweit fortschreitenden Elektrifizierung.“ Der Logistikdienstleister unterstützt die Player in diesem Markt dabei, Komponenten, fertige Produkte und Rückläufer sicher über den gesamten Erdball zu befördern. Darauf sei man bei DB Schenker stolz. Denn, so Thewes: „Wir sind überzeugt, dass E-Mobilität ein Schlüsselfaktor für eine nachhaltigere Zukunft ist.“

About the Author

Andreas Pietsch Der freie Journalist Andreas Pietsch ist auf Logistik-Themen spezialisiert. Er schreibt seit 1992 für DB Schenker beziehungsweise für die Vorgängergesellschaften. Am meisten angetan haben es ihm die Themen aus Landverkehr, Seefracht und Kontraktlogistik. Aber auch bei der Luftfracht weiß er, wie man einen Sachverhalt treffend auf den Punkt bringt.