Was wäre Frankfurt ohne seinen Flughafen? Als Logistik-Drehkreuz ist er in Europa die Nummer 1: Mit ca. 2,2 Millionen Tonnen hat der Frankfurter Flughafen das größte Frachtaufkommen aller europäischen Flughäfen und das achthöchste weltweit. Vom Passagieraufkommen her ist er der viertgrößte Flughafen Europas, nach London-Heathrow, Paris-Charles-de-Gaulle und Amsterdam Schiphol. Mit dem Bau des Terminal 3 legt Frankfurt nun auch beim Abfertigungsvolumen im Passagierverkehr nach.

Was soll das neue Terminal können? Was soll es kosten? Wie weit sind die Bauarbeiten? Wir schauen uns das große Infrastrukturprojekt in der Rhein-Main-Region an.

Modernstes Terminal Europas

Fraport ist seit dem feierlichen Spatenstich im Oktober 2015 dabei, mit Terminal 3 das modernste Terminal Europas zu bauen. Die Inbetriebnahme ist für 2023 geplant. Es soll eine jährliche Kapazität für bis zu 14 Millionen Fluggäste bieten. Das ist auch nötig, denn Fraports Prognose bis 2023 ermittelte eine Zunahme der Fluggäste um 8 Millionen, von derzeit 64 auf 72 Millionen Reisende pro Jahr.

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Das neue Terminal mit seinen zwei Flugsteigen benötigt neben einem neuen Parkhaus mit Parkleitsystem auch ein Passagier-Transport-System, ergänzend zur bestehenden Sky Line-Bahn. Von Terminal 1 bis Terminal 3 soll die Fahrt, mit kurzem Halt an Terminal 2, nur acht Minuten dauern.

Technik und Architektur

Beim fertigen Terminalgebäude soll intelligente Technik für einen besonders schonenden Umgang mit Ressourcen sorgen: Durch verschiedene Wärmerückgewinnungsmaßnahmen soll das Gebäude kaum extern zugefügte Heizenergie benötigen. Denn durch die effiziente Bauweise wird die Abwärme, die von technischen Geräten und Anlagen ausgeht, als Heizenergie genutzt.

Architektonisches Zentrum wird der „Marktplatz“ sein, der auf 6.000 Quadratmetern viel Fläche für Einzelhandel und Gastronomie bieten wird. Außerdem wird ein angeschlossener Lounge-Bereich Verweil- und Erholungsraum für Reisende bieten – inklusive freiem Blick auf das Rollfeld.

Baufortschritt

Die Tiefbauarbeiten sind seit Sommer 2017 bereits in vollem Gang. Während diesem Sommer wurde das Grundwasser aus der fertig versiegelten Baugrube abgepumpt, gereinigt und dem Grundwasser wieder zugeführt: Da das Fundament unterhalb des Grundwasserspiegels errichtet wird, mussten viele Arbeiten unter Wasser stattfinden. So wurde auch bereits eine Betonwanne für das Gebäude unter Wasser gegossen, um das fertige Terminal vor dem Grundwasser zu schützen. Während diesem Sommer 2018 wurde nun diese Betonwanne trocken gepumpt.

Zudem fiel im März die Entscheidung für den Systemanbieter des neuen Passagier-Transport-Systems. Die Wahl fiel auf die Bietergemeinschaft bestehend aus Siemens, Max Bögl und Keolis. Das neue System wird die bestehende Sky Line-Bahn ergänzen und natürlich ebenfalls automatisiert, also fahrerlos, unterwegs sein – mit bis zu 80 Stundenkilometer schnell.

Zahlen zum Terminal 3:

  • 14 Millionen Reisende werden jährlich von Terminal 3 fliegen können
  • 2 neue Flugsteige mit insgesamt 1.000 Meter Länge
  • 24 Gate-Positionen bietet Terminal 3, an denen auch die modernsten Großraumflugzeuge andocken können
  • 90.000 m² Grundfläche – das entspricht rund 13 Fußballfeldern
  • 306.000 m² Gesamtfläche – nimmt man alle fünf Ober- und Untergeschosse zusammen
  • 100 Check-in-Schalter wird es am neuen Terminal 3 geben
  • 10 Gepäckausgabebänder sind Teil des neuen Gepäcksystems, das Terminal 3 mit den bestehenden Terminals verbindet

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