In der vergangenen Woche begann für die Olympische Bewegung mit dem Entzünden des Feuers im antiken Olympia eine fünfjährige Reise gen Asien. Die nächsten drei Olympischen Spiele – Pyeongchang 2018, Tokyo 2020 und Peking 2022 – finden alle in Fernost statt. Die Gastgeber arbeiten fieberhaft daran diese globale Plattform zu nutzen und ihrem Ruf als innovative Avantgarde in den Bereichen Technologie und Digitalisierung mit Spielen der Zukunft gerecht zu werden.
Pyeongchang 2018 setzt auf Virtual Reality
Für die Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang (9.-25. Februar) setzen besonders die IOC Partner Intel und Samsung sowie die Korean Telecom (KT) auf Virtual Reality (VR), um Fans und Zuschauer näher an die Live-Action zu bringen. Geplant sind VR-Zentren in ganz Korea, in denen man das Wettkampfgeschehen aus Sicht der Athleten nacherleben kann.
KT plant die Mobilfunktechnik 5G als Weltpremiere während der Spiele in Pyeongchang an den Start zu bringen. Über 60 Mal schneller als LTE Verbindungen, können Anwendungen und Systeme durch 5G quasi in Echtzeit reagieren. Voraussetzung dafür, dass bei diesen Spielen der Zukunft selbstfahrende Shuttle-Busse oder Lieferdrohnen gesteuert werden könnten.
5G ist zudem Grundlage für 360 Grad Live VR Übertragungen und VR Streamings von den Wettkämpfen. Gepaart mit der Installation unzähliger Kameras in den Arenen, die eine Vielzahl von Perspektiven ermöglichen, wird es durch VR möglich, die Bewegungen der Athleten bis ins kleinste Detail zu zerlegen. TV-Sender und Anbieter erhoffen sich, dem Zuschauer so völlig neue Einblicke in die Sportart gewähren zu können. In Pyeongchang soll sogar die Interaktion mit Hologrammen erstmals bei Olympia eine Rolle spielen.
Automatisierung und Zukunft der Mobilität in Tokyo
Als Tokyo im Jahr 1964 zuletzt die Olympischen Spiele ausrichtete, wurde der japanische Schnellzug „Shinkansen“ in Betrieb genommen. Auch diesmal will Japan die Welt mit innovativer Mobilität beeindrucken. Rechtzeitig für Tokyo 2020 soll der schnellste Zug der Welt, die bis zu 600 km/h fahrende Magnetschwebebahn „Maglev“, einsatzbereit sein.
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Da Olympische Spiele stets einen immensen Transportbedarf an Personen und Gütern mit sich bringen, ist für die Organisatoren autonomes Fahren von großer Bedeutung. IOC Partner Toyota möchte zu den Heimspielen in Tokyo eine neue Generation selbstfahrender Fahrzeuge vorstellen. Diese sollen innerhalb des Wettkampfcluster in der Tokyo Bay Area zum Einsatz kommen. Bereits erfolgreich getestet wurden „robot taxis“, welche Besucher 2020 voll automatisiert durch Tokyo kutschieren könnten.
An eine ganz neue Art von Volunteers müssen sich Besucher und Athleten in Zukunft gewöhnen: Roboter. Diese sollen Besuchern bei Fragen zu Transport und Orientierung helfen, Service-Leistungen im olympischen Dorf übernehmen sowie als Sprachassistenten zur Verfügung stehen. Die Anzahl der automatisierten Helfer ist so groß, dass die Roboter sogar ihr eigenes „Olympisches Dorf“ nahe dem der Athleten erhalten.
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Die Klimabilanz der Spiele wird sich ebenfalls erheblich verbessern. Die japanische Regierung investiert massiv in die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger. Das Olympische Dorf soll komplett mit Energie aus Wasserstoff versorgt werden. Zudem sollen Athleten, Medien und Offizielle mit brennstoffzellenbetriebenen Bussen und Autos befördert werden.
Man darf gespannt sein, welche Prototypen die asiatischen Spielemacher 2018-2022 ins Schaufenster Olympische Spiele stellen. Eines ist sicher: Die Spiele im Februar 2018 sind der Beginn einer neuen Zeitrechnung in Sachen Technologie und Digitalisierung des weltgrößten Sportevents.
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