Kaum jemand kennt Schenker Deutschland so gut wie Axel Frings. Der Senior Vice President Supply Chain Collaboration steuert die Schnittstelle zwischen den Produktbereichen des Logistikers und seinen Kunden. Eine Management-Aufgabe, die mehr als Sachkenntnis erfordert.

Herr Frings, Sie sind Schenker-Mann von der Pike auf …

Absolut! Ich habe meinen Einstieg in die Logistikbranche vor einigen Jahrzehnten als Praktikant im Europa-Landverkehr bei Schenker in Aachen gestartet. Dieser Job war mit erstaunlich hoher Selbstständigkeit und Verantwortung ausgestattet. Das hat mir als junger Mensch besonders imponiert und gab mir die Chance, mich rasch zum Abteilungsleiter und etwas später zum Geschäftsführer der damaligen Schenker Tochter „Transglobal“ in Belgien hochzuarbeiten.

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Axel Frings © DB Schenker
Axel Frings, Senior Vice President Supply Chain Collaboration © DB Schenker

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Nach einigen Jahren zog es mich in die weite Ferne, nach Südamerika, und insbesondere nach Argentinien. Allerdings machte mir der damalige Krieg Großbritanniens um die Falkland-Inseln einen Strich durch die Rechnung. Deswegen habe ich die Leitung der internationalen Landverkehre für Schenker in München übernommen.
Im Nachhinein war das eine gute Entscheidung, obwohl ich in Bayern weniger saftige Steaks zu essen bekam – dafür wurde ich ans Weißwurst-Zutzeln und Biertrinken herangeführt(lacht).
Unbeschreiblich damals war der bei Schenker überall vorherrschende Teamgeist, Herausforderungen und komplexe Aufgaben immer gemeinsam zu meistern. Noch heute habe ich einen tollen Kontakt zu meinen Kolleginnen und Kollegen von damals aus Belgien, Aachen und München.

Sie sind aber dennoch zu Siemens gewechselt – vom Dienstleister zur Industrie!

Anfang der 90er wären mein ältester Sohn und ich gerne für Schenker nach London gezogen. Eine passende Stelle gab es, allerdings hatte sich der Rest der Familie samt Hund so an den Ammersee und das Alpenvorland gewöhnt, dass ein Wechsel zu Siemens nicht mehr zu umgehen war. Dort, in der Zentrale „Procurement and Logistics“, durfte ich alles verantworten, was irgendwie mit operativen Logistikdienstleistungen zu tun hatte. Ich erfuhr mit hoher Lernkurve den Unterschied zwischen „trouble shooting as daily business“ und strategischem Denken sowie taktischem Agieren in Projekten mit extrem divergierenden Interessen. Die Herausforderungen bei Siemens haben mir Management-Perspektiven und Erfahrungen eröffnet, die kräftezehrend, aber auch persönlichkeitsbildend waren. Zugleich haben sie mir Umgang mit vielfältigsten Nationen und Kulturen sowie neuen Horizonten vermittelt.

Mit diesen Erfahrungen sind Sie zurückgekehrt zu DB Schenker. Warum?

Zwölf hochpolitische und Strategie-ausgerichtete Siemens-Jahre waren genug. Die Rückkehr ins Dienstleistungsgewerbe bot sich mit der Gründung der Schenker Industrial Logistics SIL GmbH, einem Joint Venture der Siemens AG und der Schenker Deutschland AG. Dort verantwortete ich gemeinsam mit meinem Freund und Kollegen Detlef Kurzbuch von 2003 bis 2010 die Geschäftsführung. Nachdem die SIL 2010 vollständig in die Schenker Deutschland AG integriert wurde, habe ich in der Zentralstelle Kontraktlogistik den Bereich Supply Chain & Collaboration Management SCC gegründet und weiterentwickelt.

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Was sind die heutigen Herausforderungen an Ihrem Job?

Es geht oft darum, autark voneinander arbeitende Produkt- und Zentralbereiche sowie regionale Einheiten davon zu überzeugen, für einen bisher nicht wahrgenommenen Top-Account zusammen zu arbeiten. Dabei müssen sie über den eigenen Tellerrand hinausschauen, um gute und nachhaltige Geschäftsergebnisse zu erzielen.
Dazu gehört, Kundenbedürfnisse und -anforderungen aufzunehmen und auf Geschäft und Wertschöpfungen hin zu analysieren. Aber dazu gehört auch, Geschäftsbeziehungen zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. Wichtig ist, sich jeden Tag von neuem aufzubauen und zu motivieren, auch wenn’s mal irgendwo im Prozess gewaltig knirscht!

Was macht Ihnen Spaß?

Die Vielfältigkeit der Anforderungen, das Zusammenspiel gut strukturierter und organisierter Teams und die daraus resultierende Entwicklung von Lösungen. Und natürlich arbeite ich mit interessanten Kunden in vielfältigsten Branchen zusammen und lerne unterschiedlichste Menschen und Kulturen kennen.

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Herr Frings, zum Schluss drei Fragen in Kürze. Logistik ist längst mehr als Spedition und Transport – sondern …?

Das Herzstück und der Motor einer globalisierten Welt!

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Wie partizipieren Logistiker heute an den spannenden Trends der Zeit: Automatisierung und Digitalisierung?

Solche Trends schaffen Möglichkeiten, schneller, präziser und kostengünstiger zu arbeiten. Wer sie als Logistiker beherrscht, hat Wettbewerbsvorteile!

Warum sollte ich als Kunde auf DB Schenker setzen?

Eine moderne Logistik orientiert sich immer mehr an den Faktoren Automatisierung und Digitalisierung und erhält damit zunehmend einen anonymisierten, Marken-unabhängigen „Touch“. Was uns auszeichnet, ist der Faktor „Mensch“. Der steht für Einsatz- und Leistungsbereitschaft sowie unabdingbares Qualitätsbewusstsein.

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Neugierig auf Logistik?
– Logistik ist ein unglaublich spannendes Berufsfeld mit vielfältigen Herausforderungen quer durch die gesamte Wirtschaft. Am Tag der Logistik bieten Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistik-Dienstleistung interessierten Menschen Einblicke in die Vielfalt logistischer Aufgaben. Logistikinstitute stellen ihre Forschungsprojekte vor, Bildungseinrichtungen präsentieren ihre Angebote.
– Wie in den Vorjahren öffnet auch Schenker Deutschland am 27. April bundesweit an 13 Standorten seine Türen für die Öffentlichkeit. Mehr als 1.000 Schüler und Studenten haben Gelegenheit, die Leistungsfähigkeit der drittgrößten Branche in Deutschland kennenzulernen und sich über berufliche Chancen bei DB Schenker zu informieren.

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