Zugegeben, dieses „Projekt“ ist nicht das Ergebnis bewusster ingenieurtechnischer Planungen. Und doch hat der Mensch mit seinen technischen Fortschritten dieses Vorhaben erst möglich gemacht: Durch den globalen Klimawandel steigt die Meerestemperatur an, und das Eis der Arktis schmilzt. So wird die Nordostpassage befahrbar – und könnte in der Schifffahrt zu großen Einsparungen führen.
Die Nordostpassage führt im Osten von der Beringstraße an der Insel Nóvaja Semljá vorbei und dann über die Kara-Straße bis nach Murmansk. Seit vielen hundert Jahren suchten Entdecker einen Seeweg entlang der europäisch-asiatischen Nordküste. Erst im 19. Jahrhundert machten die schweren Eisbrecher die Passage teilweise möglich: Im Sommer für einige Monate schiffbar wurde, sie in den anderen Monaten durch dicke Packeisschicht unpassierbar. Bis jetzt.

[selectivetweet float=“left“]Mythos #Nordost-Passage: eisfrei, aber unbeliebt – nur 18 Schiffe haben 2015 die Fahrt gewagt[/selectivetweet]

Nun könnte der Klimawandel diese Eisschichten dünner werden lassen und langfristig die Passage zu einer Standardroute in der internationalen Seefracht machen. Schiffe aus Hamburg nach Südkorea fahren über die Nordostpassage zum Beispiel rund 5.500 Kilometer weniger als durch den Suez-Kanal. Dennoch haben 2015 nur 18 Schiffe unter chinesischer und russischer Flagge die Nordostpassage befahren.

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Nebenprodukt des Klimawandels
Besonderheit: Erwärmung des Meerwassers sorgt für die eisfreie Passage
Kapazität: wird begrenzt durch die Anzahl der noch notwendigen Eisbrecher
Vorteil: Rund 5.500 Kilometer kürzere Route über See zwischen Hamburg und Seoul
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