„Teuerste Abkürzung der Welt“ – so nannte eine Zeitung den neuen Kanal durch die mittelamerikanische Republik. Seit Sommer 2016 steht mit dem erweiterten Panama-Kanal den großen Containerschiffen ein bequemerer Seeweg zwischen Pazifik und Atlantik zur Verfügung. Am 26. Juni hat das erste Schiff offiziell die neue Schleusenstrecke des Panama-Kanals passiert.
Vor mehr als einem Jahrhundert, 1914, wurde die 82 Kilometer lange Seeverbindung zwischen Atlantik und Pazifik eröffnet. Durch die Kanalpassage sparten Schiffe, die zum Beispiel von New York nach Los Angeles fuhren, gut 13.000 Kilometer Strecke und vermieden das berüchtigte Kap Hoorn an der Spitze Südamerikas.
Allerdings durften die Schiffe wegen der Schleusen nur bis zu 294 Meter lang und 32 Meter breit sein. Maximal 4.400 Container passten auf solch ein Schiff. Durch die Erweiterung ist nun auch Frachtern der sogenannten Postpanamax-Klasse die Passage mit bis zu 14.000 Containern möglich.
Mehr als fünf Milliarden US-Dollar Kosten
Neun Jahre lang haben rund 40.000 Arbeiter größere Schleusen gebaut und die Strecke durch den Gatún-See vertieft. Mindestens 5,25 Milliarden US-Dollar hat das Megaprojekt gekostet. Allerdings erlöst der Kanal auch viel Geld: 2015 nahm die Kanalgesellschaft ACP 2,61 Milliarden US-Dollar an Gebühren ein. Für Panama war der Kanalausbau ein gigantisches Strukturprogramm und eine Investition in die Zukunft. Schon jetzt werden etwa sechs Prozent des Welthandels durch den Kanal abgewickelt, in den kommenden Jahren dürfte sich der Durchsatz weiter erhöhen.
Teure Abkürzung
Länge: 82 Kilometer
Kosten: 5,25 Mrd. US-Dollar
Kapazität: Postpanamax-Schiffe mit bis zu 14.000 TEU
Vorteil: Verringert den Seeweg zwischen Atlantik und Pazifik um 13.000 Kilometer
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Axel Novak ist freier Journalist in Berlin. Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt er sich mit der Logistik-Branche und den Veränderungen, denen sie unterworfen ist. Axel Novak schreibt für Zeitungen, für Zeitschriften und für Unternehmen. Seine Schwerpunkte sind allgemeine Wirtschaftsthemen mit dem Fokus auf Mobilität, IT, Energie und Finanzen.