Specialty Cars Transporte .Ein Kronjuwel der Automobilindustrie. © Thomas Görny
Specialty Cars Transporte .Ein Kronjuwel der Automobilindustrie. © Thomas Görny

Prototypen, Designstudien, Oldtimer und automobile Legenden – das ist die kostbare Fracht, um die sich die DB Schenker Automotive Division am Air Cargo Center des Flughafen Stuttgart kümmert. Teils unersetzliche Werte sind es, die Sammler und Entwicklungsabteilungen der handverlesenen Crew um Ian Bennett für weltweite Transporte anvertrauen. Da muss dann von der Verpackung über den Transport bis zur Versicherung einfach alles stimmen. Und wenn Automobillogistik die Königsdisziplin der Logistik ist, dann sind diese Specialty Cars Transporte deren Kronjuwel.

Der legendäre Porsche Type 64 auf der Reise von Hamburg nach Los Angeles

So zum Beispiel beim Transport des Porsche Typ 64 von Stuttgart in die USA. Alles an diesem Urmodell des Porsches ist legendär. Gebaut wurden 1939 nur drei Prototypen für das Rennen Berlin – Rom, das angesichts des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs nie stattfand. Ein Exemplar verunfallte früh und wurde als irreparabel abgeschrieben. Das zweite überlebte den Krieg, aber nicht die Testfahrten im Mai 1945, nachdem es von amerikanischen Soldaten entdeckt worden war. Es wurde auseinandergenommen und blieb nur in Teilen erhalten. Diese Teile wurden in den Nachkriegsjahren zusammen mit dem Auto Nummer 3 an den Österreicher Otto Mathé verkauft, der selbst eine Rennfahrer-Legende darstellt.

Das Automuseum PROTOTYP in Hamburg rekonstruierte das Berlin-Rom-Auto innerhalb von zehn Jahren, also von 2001 bis 2011, auf der Basis der Originalteile, die man in Mathés Nachlass gefunden hatte.

Genau dieses Exemplar ging nun unter der Obhut von Ian Bennent auf seine nächste große Reise per Luftfracht in das renommierte Petersen Automotive Museum in Los Angeles. Ian Bennent: „Ein Auftrag, der viel Know-how und Erfahrung, das richtige Equipment und absolute Hingabe verlangt. Ein Job, wie gemacht für uns.“ Und das waren die Stationen dieses besonderen Oldtimers:

  • Transport vom Automuseum PROTOTYP in Hamburg nach Stuttgart im „closed secure car carrier“
  • Vorbereitung und Abwicklung aller Dokumente für den deutschen und US-amerikanischen Zoll
  • Vorbereitung des Autos für den Lufttransport nach Los Angeles in einer speziellen Luftfrachttransportkiste
  • Zustellung der Dokumente an den Kunden mittels digitaler Medien, z.B. WhatsApp
  • Letzte Meilen zum Petersen Automotive Museum per Luftfracht mit Cargolux Airlines
  • „Weißer Handschuh“-Job bei Anlieferung an das Petersen Automotive Museum
  • Entfernen von der Ausstellung, Vorbereitung und Transport zur Laguna Seca Rennstrecke 2018
  • Rückkehr zum Automuseum PROTOTYP in Hamburg, Deutschland

Was ist die Basis für Erfolg bei exklusiven Fahrzeugen?

Wie alle hochwertigen Modelle, Prototypen und Ausstellungsstücke braucht ein Oldtimer wie der Porsche Typ 64 erstklassigen Schutz gegen Schäden und Wetter während des Verladens und des Transports. Zu diesem Zweck bietet DB Schenker spezielle individuelle Autotransport-Container als die sicherste aller heute verfügbaren Lösungen an.

Diese Container haben Türen statt konventioneller Rampen. Abschließbare Öffnungen an den Seiten ermöglichen dem Verladungsteam einen einfachen Zugang. Eine durchgängig perforierte Metallplatte ermöglicht das Befestigen von Rädern eines jeden Autotyps, unabhängig von den jeweiligen Maßen.

Ian Bennett: „Die Basis für ein erfolgreiches Miteinander mit unseren Premiumkunden im Automobil-Bereich ist die richtige Beantwortung aller Fragen und eine gute Kommunikation 24/7, und zwar völlig unvoreingenommen, weil der Mensch immer Fehler macht.“

Die große Show: Porsche Typ 64 im „Petersen Automotive Museum“

Im perfekten Zusammenspiel des DB Schenker Teams mit dem Besitzer und den Verantwortlichen beim Petersen Automotive Museum traf der Typ 64 termingerecht in Los Angeles ein.

Die wertvolle Fracht wurde dort begeistert in Empfang genommen: „Einer der wichtigsten Aspekte der Eröffnung einer neuen Ausstellung ist das Auspacken der Autos, die wir aus der ganzen Welt geliefert bekommen, wie zum Beispiel den Porsche Typ 64 von Stuttgart,“ heißt es auf der Facebook Seite des Museums. Und offensichtlich hochzufrieden postet das Petersen-Museum noch: „Welchen Porsche hätten Sie gerne aus Stuttgart geliefert?“ Das Automobil-Team in Stuttgart ist bereit!

Vorbereitung des Porsche Typ 64. Ein “weißer Handschuh”-Job für Experten wie Ian Bennett.  Der Porsche Typ 64: Eine Legende des Motorsports. © Thomas Görny
Vorbereitung des Porsche Typ 64. Ein “weißer Handschuh”-Job für Experten wie Ian Bennett.  Der Porsche Typ 64: Eine Legende des Motorsports. © Thomas Görny

 

Der Porsche Typ 64: Eine Legende des Motorsports. © Thomas Görny
Der Porsche Typ 64: Eine Legende des Motorsports. © Thomas Görny

 

Individuelle Container bieten erstklassigen Schutz gegen Schäden und Wetter während des Verladens und des Transports. © Thomas Görny
Individuelle Container bieten erstklassigen Schutz gegen Schäden und Wetter während des Verladens und des Transports. © Thomas Görny

 

TTransport des Porsche Typ 64 von Stuttgart zum Petersen Museum in Los Angeles. © Thomas Görny
Transport des Porsche Typ 64 von Stuttgart zum Petersen Museum in Los Angeles. © Thomas Görny

 

Ehre, wem Ehre gebührt. Im Petersen Automotive Museum. © Thomas Görny
Ehre, wem Ehre gebührt. Im Petersen Automotive Museum. © Thomas Görny

 

Der Abtransport aus dem Petersen Automotive Museum beginnt. © Thomas Görny
Der Abtransport aus dem Petersen Automotive Museum beginnt. © Thomas Görny

 

Die Porsche-Rennsport-Reunion - der Traum eines jeden Porsche-Liebhabers. © Thomas Görny
Die Porsche-Rennsport-Reunion – der Traum eines jeden Porsche-Liebhabers. © Thomas Görny

 

Bereit für die Rennen: Der Typ 64 auf dem Laguna Seca Raceway, Porsche-Rennsport-Reunion VI 2018

Nach acht Monaten Ausstellung im Petersen Museum begann das Automobil-Team mit den Vorbereitungen für die nächsten wichtigen Stationen des Typ 64 auf seiner USA-Tour, vom Checken der Mechanik des Typ 64, über das Entfernen aus dem Ausstellungsraum zum Sichern und Säubern, bis hin zum Transport zur Rennsport-Reunion VI auf dem Laguna Seca Raceway 2018.

Die Porsche-Rennsport-Reunion beschreibt man am besten als Traum eines jeden Porsche-Liebhabers. Während des viertägigen öffentlichen Events standen dicht an dicht über 500 Porsche-Rennsport-Reunion VI-Autos auf dem Laguna Seca Raceway. Ungefähr 350 von ihnen lieferten sich auf der Rennbahn energische Wettrennen.

Typ 64 sollte auf Wunsch von Porsche am Haupt-Standort stehen, dem Chopard Heritage Display. Jedes Fahrzeug in der Sammlung war ausgewählt wegen seines Beitrags zu Porsches Rennerfolgen, Automobiltechnik und Leistungs-Überlegenheit. Im riesigen Chopard Heritage Display hatten Besucher die Gelegenheit, die Geschichte(n) dieser Wagen  zu erkunden.

Siebzig Porsche, 10 vom Chopard Heritage Display und 10 von jeder historischen Gruppe, standen in der Boxengasse aufgereiht, als sich die Tore öffneten und die Fans hereinströmten, um durch den normalerweise unzugänglichen Bereich zu laufen, zwischen all den Porsches herumzuspazieren und sich zu deren Besitzern und Fahren zu gesellen.

Coming home – Rückkehr zum Automuseum PROTOTYP

Nach sieben Tagen auf der Laguna Seca Rennstrecke war es für den Porsche Typ 64 Zeit, wieder nach Hause zu kommen. Zurück zum Automuseum PROTOTYP nach Hamburg. Eine sichere Reise, durchgeführt von Ian Bennett und dem Automobil-Team von Stuttgart.

Nun, nachdem der Porsche Typ 64 wieder sicher zu Hause angekommen ist, bildet er eines der Highlights der Dauerausstellung im PROTOTYP Automuseum. Ganz wie vor seiner großen Fahrt über den Teich.

About the Author

Frieder Schwitzgebel Dr. Frieder Schwitzgebel studierte Philosophie und Physik an den Universitäten Mainz und Dijon und arbeitet seit 1996 als Unternehmensjournalist. Er ist Dozent für Wirtschaftsphilosophie an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Wiesbaden. Seine Schwerpunkte sind Neue Technologien, Kontraktlogistik und die Plattformökonomie.