Auch in Sachen Nachhaltigkeit erweist sich DB Schenker als ein leistungsfähiger und innovativer Geschäftspartner für die BMW Group. Seit rund 40 Jahren versorgt das DB Schenker Logistikzentrum in Eching die Produktion für das BMW-Stammwerk in München. Rund 12 Lkw sind im kontinuierlichen Pendelverkehr unterwegs. Jeder von ihnen absolviert die 50 Kilometer lange Rundfahrt, die teilweise durch das Münchner Stadtgebiet führt, 10- bis 11-mal täglich. Da kommen einige Transportkilometer zusammen!
Umso größeren Wert legt die BMW Group auf eine klimafreundliche Abwicklung der Werksversorgung. Generell gehören im Rahmen der ‚Green Transport Logistics‘-Strategie CO2-freundliche Transportlösungen zu den zentralen Anforderungen in den Ausschreibungen und der Vertragsgestaltung der BMW Group.
Ein großer Schritt auf dem Weg zur CO2-neutralen Werksversorgung
Genau dies unterstützt DB Schenker Eching seit Anfang 2023 mit einem Transportkonzept, das den sukzessiven Umstieg auf vollelektrische Lkw zur Versorgung des BMW-Werks München vorsieht. Im Oktober 2023 sind nun die ersten beiden eVolvo 40-Tonner für die BMW Group in Betrieb genommen worden. Im Rahmen des Konzeptes wurde bereits im Frühjahr 2023 bei den konventionellen Lkw der Umstieg auf HVO100 aus hydriertem Pflanzenöl vollzogen. Mit dieser Maßnahme werden schon in der Zeit der vollständigen Umstellung auf die E-Flotte bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen vermieden.
Dirk Lukat, DB Schenker Executive Vice President Contract Logistics: „Als besonders leistungsfähiger Partner der Kontraktlogistik bieten wir Logistiklösungen und Value-Added-Services, die exakt auf die Produkte und Prozesse unserer Kunden abgestimmt sind. Dabei ist die gemeinsame Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten für uns immer ein wichtiger und auch selbstverständlicher Schritt auf dem Weg zur emissionsfreien Logistik.“
Die ersten Wochen des Regelbetriebs mit den beiden Volvo FM Electric wurden vom Team in Eching mit großer Spannung erwartet und kritisch verfolgt. Immerhin geht es um die Probe aufs Exempel der künftigen Transportstrategie für die BMW Group, wo neben der Nachhaltigkeit auch die zuverlässige Werksversorgung höchste Priorität genießt.
Jürgen Muckermann, Leiter der DB Schenker Geschäftsstelle Eching Logistik: „In enger Zusammenarbeit mit Volvo haben wir diesen ersten Praxiseinsatz von elektrischen 40-Tonner sehr gründlich geplant und vorbereitet. Die große Frage war, wie zuverlässig unsere E-Lkw die prognostizierte Reichweite von über 500 Kilometern im Praxiseinsatz auch wirklich auf die Strecke bringen und wie zeitaufwändig das Zwischenladen sein wird. Diese Punkte sind strategisch wichtig, denn unbedingtes Ziel ist es, mit den elektrischen Lkw zuverlässig die Touren wie mit Diesel-Lkw fahren zu können.“
Praxistest bestens bestanden
Um es vorwegzunehmen: Der Praxiseinsatz hat die Erwartungen sogar noch übertroffen. Mit der realen Reichweite der eVolvos und der Geschwindigkeit beim Zwischenladen, ist lediglich ein einmaliges Zwischenladen erforderlich und damit kommen wir nahe an die angestrebten 10 Touren pro Tag. Die Komplettladung erfolgt dann über Nacht.
Jürgen Muckermann: „Wir sind sehr zufrieden. Die Einführung und die ersten Betriebswochen liefen reibungsfrei. Unser Konzept geht auf, der Umstieg auf elektrische Antriebe ist unter Einhaltung der Zuverlässigkeit und den Rundläufen möglich.“
Der Nutzen der E-Lkw ist vielfältig: Die Fahrzeuge sind leise und emissionslos auf den Straßen von München unterwegs. Das erhöht die Akzeptanz der Transporte zum und vom BMW-Werk. Bei den Fahrern von DB Schenker sind die modernen Fahrzeuge als Arbeitsplätze ebenfalls sehr beliebt. Auch hier spielt die stark reduzierte Geräuschbelastung eine große Rolle. Zudem werden Lenkung und Fahreigenschaften als sehr positiv empfunden. Der Umstieg von Diesel auf E-Lkw funktioniert fahrerseitig mühelos. Doch vor allem unterstützt der Einsatz der eVolvos die ehrgeizigen Klimaziele sowohl der BMW Group als auch von DB Schenker selbst nachhaltig.
Investitionen in die Zukunft
Die eVolvo werden auf dem Gelände des Logistikzentrum Eching geladen. Dazu hat DB Schenker erhebliche Investitionen getätigt. Die Ladestation mit einer Leistung von 300 kW DC und die dazugehörigen Stellplätze wurden eingerichtet, leistungsfähige Kabel unterirdisch verlegt und an den Transformator angeschlossen.
Jürgen Muckermann: „Unser Pilotprojekt mit den zwei E-Lkw gibt uns wichtige Hinweise für das weitere Vorgehen bei unserem Umstieg auf eine rein elektrische Transportversorgung des BMW-Werks mit dann 12 Lkw und zwei Sprintern. Wir werden hierzu unsere Anbindung an das elektrische Versorgungsnetzt ausbauen müssen und stehen dazu auch schon mit dem lokalen Energieversorger in Verbindung. Das Wichtigste aber ist, dass sich unser Konzept trägt. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn anders als bei der innerstädtischen Logistik mit elektrischen Transportern oder Klein-Lkw ist der Einsatz mittlerer und schwerer vollelektrischer Lkw noch Neuland. Gemeinsam mit unserem Kunden BMW Group kommen wir mit dieser zukunftsfähigen Lösung einer CO2-neutralen Transportlogistik näher.“
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Dr. Frieder Schwitzgebel studierte Philosophie und Physik an den Universitäten Mainz und Dijon und arbeitet seit 1996 als Unternehmensjournalist. Er ist Dozent für Wirtschaftsphilosophie an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Wiesbaden. Seine Schwerpunkte sind Neue Technologien, Kontraktlogistik und die Plattformökonomie.