Asiens erstes vollautomatisches Container Terminal liegt in Qingdao, dem bald größten Hafen der Welt. © xinhuanet.com
Asiens erstes vollautomatisches Container Terminal liegt in Qingdao, dem bald größten Hafen der Welt. © xinhuanet.com

Im vergangenen Mai wurde in Qingdao die erste Schiffsladung vollautomatisch gelöscht. Das Qingdao New Qianwan Automatic Container Terminal ist damit das erste asiatische Containerterminal, das vollautomatisch funktioniert. Es arbeitet wie von „Geisterhand“ gesteuert. Doch dies ist nur der Anfang, denn Qingdao soll bald der größte Hafen der Welt sein.

Künstliche Intelligenz und auch ein paar gut ausgebildete chinesische Spezialisten überwachen vom Büro aus die Prozesse. Hafenarbeiter sucht man vergebens. Insgesamt schafft das Terminal eine Umschlagsmenge von 5,2 Millionen TEU mit zwei vollautomatischen Landungsstellen an einem 660 Meter langen Kai. Dort verladen sieben Containerbrücken, 38 Stapelkräne und 38 Elektro-Trucks vollautomatisch Container.

Gespenstisch – besonders bei Nacht

Qianwan, 00:34 Uhr: Das Terminal ist menschenleer. Die Kräne vermessen die genaue Greifposition für die Container per Laser und sind auf weiteres Licht nicht angewiesen. Nachts arbeiten sie in Dunkelheit. Derweil transportieren die fahrerlosen Trucks ihre Fracht zwischen Containerbrücken und den Stapelkränen nahezu lautlos, denn sie besitzen einen Elektromotor. „Gespenstisch“ ist also eine durchaus treffende Bezeichnung für diesen Löschvorgang der technologischen Spitzenklasse.

Genauso beindruckend wie die Vollautomatisierung ist die Bauzeit des Qingdao New Qianwan Automatic Container Terminal: Nur drei Jahre hat es gebraucht, um das erste automatische Terminal Asiens von der Planung in die Realität umzusetzen. Ähnliche automatische Terminals sind auch für weitere chinesische Häfen in Planung und Bau. Als nächstes soll zum Jahresende in Shanghai, dem noch größten Hafen Chinas und der Welt, ein automatisches Terminal seine Arbeit aufnehmen.

Dass Qingdao bei der Automatisierung seines Hafens vor Shanghai liegt, kommt nicht von ungefähr. Denn mit Qingdao, dem 2015 nach Containerumschlag noch achtgrößten Hafen der Welt, hat China ganz Großes vor. Bis 2020 soll der Tiefseehafen zum weltgrößten Hafen ausgebaut werden, noch vor Shanghai.

Größter Hafen der Welt

Der Hafen von Qingdao ist traditionell einer der wichtigsten chinesischen Häfen für feste und flüssige Massengüter. So ist der Containerhafen Qianwan auch nur eine von vier Hafenanlagen in Qingdao. Daneben existiert auch die Dagang Port Area sowie der Huangdao Ölhafen, Chinas wichtigster Hafen für Erdöl-Importe. Gleichzeitig ist Qingdao seit langem bereits der weltgrößte Hafen für den Import von Eisenerzen. Nun wird seit Jahren die Tiefsee-Hafenanlage Dongjiakou weiter ausgebaut und ausgegraben. 20 Meter Tiefe soll das Hafenbecken haben und den Jade-Weser-Port um das zehnfache an Größe übertreffen. Alle vier Hafenanlagen von Qingdao werden zusammen den größten Hafen der Welt bilden.

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