Die Digitale Transformation eröffnet Unternehmen riesige Potenziale zur Optimierung ihrer Lieferketten. Doch um diese auszuschöpfen, müssen alle Einheiten der Supply Chain ganzheitlich betrachtet werden und an einem Strang ziehen: Vom Unternehmen und seinen Zulieferern über Herstellungspartner und Logistik- und Transportdienstleister bis zu den Händlern und Vertriebskanälen. Oder anders gesagt: Die Ansprüche an die Beteiligten innerhalb der Lieferkette steigen durch die Digitale Transformation. Das belegen auch die Ergebnisse einer Studie zu diesem Thema.

Zahlen und Fakten zur Digitalen Transformation der Supply Chain

Die Digitale Transformation der Lieferketten ist eine Aufgabe, mit der viele Unternehmen bereits begonnen haben. Das zeigt die branchenübergreifende Studie „Digitale Transformation der Supply Chain – Stand heute und in fünf Jahren“, für die erstmals 337 Führungskräfte global agierender Industrie- und Handelsunternehmen aus 20 Ländern Europas und Nordamerikas befragt wurden. Dabei wurde der Ist-Zustand der Digitalisierung in Unternehmen den Erwartungen in fünf Jahren gegenübergestellt.

Die Ergebnisse der Studie von Capgemini Consulting und dem Cloudanbieter GT Nexus: Für 75 % der befragten Führungskräfte ist die Digitale Transformation der Supply Chain „wichtig“ bis „sehr wichtig“. 70 % gaben an, sich bereits mit dem Thema auseinanderzusetzen. Doch die Bemühungen verlaufen schleppend. Ein Drittel der Befragten ist „unzufrieden“, nur 5 % „sehr zufrieden“. Soweit der aktuelle Stand. Doch wie lässt sich das ändern?

Probleme identifizieren, Lösungen finden

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Um die Digitale Transformation der Supply Chain voranzutreiben, müssen die Hürden in den Unternehmen identifiziert und beseitigt werden. Einen Hauptgrund für die stockende Digitalisierung sehen die Befragten bei Mängeln an „Bewusstsein“ (44%) und „Kompetenz“ (39%). Und das sowohl beim eigenen Unternehmen, als auch bei den Partnern innerhalb der Supply Chain.

Ebenfalls negativ fällt die Bestandsaufnahme der aktuell verwendeten Technologien aus: 48% gaben an, dass in ihren Unternehmen „traditionelle“, analoge Medien wie Telefon und Fax noch immer die wichtigsten Kommunikationsmittel darstellen. Um den Datenfluss zu beschleunigen, muss hier noch viel passieren.

Die Schlüsseltechnologien der Digitalen Transformation

Dass zumindest die Verantwortlichen nicht untätig sind, zeigt vor allem die Auseinandersetzung mit der technologischen Realisierung der Digitalen Transformation. Folgende Schlüsseltechnologien geben ihnen zufolge die Richtung vor, in die sich die Supply Chains entwickeln:

  • Supply Chain Visibility Plattformen (94 %)
  • Big Data-Analyse (90 %)
  • Simulationstools (81 %)
  • Cloud-Lösungen (80 %)

Für DB Schenker als Logistikdienstleister stehen derweil insbesondere drei Bereiche digitaler Technologien im Fokus, wie Erik Wirsing, Head of Innovation, konstatiert: „Die größten digitalen Disruptoren, die wir bewusst aktiv mitgestalten wollen, sind allgemein die Themen Plattformkonzepte, Data Analytics und papierlose Transportkette. Für das Logistikgeschäft im Speziellen liegt unser Fokus auf 3D-Druck, Multicoptern, Augmented Reality und dem Internet of Things. Mit Blick auf den Landtransport ist außerdem das Thema Autonomes Fahren nicht zu vernachlässigen.“

Digitale Transformation der Supply Chain: Prognosen und Hoffnungen

Dass mit diesen Technologien große Hoffnungen verbunden sind, zeigen die insgesamt optimistischen Zukunftsprognosen. Bereits in fünf Jahren erwarten die Befragten große Veränderungen und erhebliche Verbesserungen der Supply Chain durch die Digitale Transformation:

  • 54 % glauben, dass die Mehrheit der Daten entlang der erweiterten Lieferkette zugänglich sein wird (heute sind es 15 %).
  • 68 % dieser Daten sollen analysiert und der Entscheidungsfindung zugeführt werden (heute sind es nur 23 %).
  • 95 % erwarten, dass mehr Prozesse mit Lieferanten automatisiert sein werden.
  • 92 % sehen, dass in fünf Jahren Unternehmen mehr Datenanalysen zum Leistungsvergleich ihrer Lieferanten nutzen werden.
  • 94 % erwarten mehr Status-Updates in Echtzeit aus und entlang der gesamten Lieferkette.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen sich alle realistisch und kritisch mit den Chancen dieser Entwicklungen auseinandersetzen. Nur wenn die Verantwortlichen entlang der gesamten Supply Chain dies tun und in den nächsten Jahren entsprechend in Forschung investieren, können die Herausforderungen der Digitalen Transformation gemeistert und ihre Chancen genutzt werden.

[selectivetweet]#DigitaleTransformation der #SupplyChain: 94% sehen in 5 Jahren mehr Echtzeit-Daten.[/selectivetweet]

Digitale Transformation und Forschung bei DB Schenker

Dazu möchte auch DB Schenker seinen Teil beitragen, wie Erik Wirsing betont: „Aus diesem Grund intensivieren wir seit Jahren unsere Forschungsarbeit in entsprechenden Bereichen. Bestes Beispiel dafür ist unser gemeinsames Engagement mit dem Fraunhofer IML im Dortmunder ‚DB Schenker Enterprise Lab for Logistics and Digitization’. Hier erforschen wir unter anderem digitale Technologien sowie neue datengetriebene Geschäftsmodelle.“

Entscheidend dafür, die Potenziale der Digitalisierung zu realisieren, sei neben Forschung außerdem die enge Zusammenarbeit zwischen den Akteuren entlang der Supply Chain. „Wir als Logistikunternehmen merken deutlich, dass sich die Kundenbeziehungen verändern. Vom Transportdienstleiser werden wir zunehmend zum vertrauten Partner, mit dem der Kunde seine Geschäftsprozesse gemeinsam digitalisiert“, freut sich Erik Wirsing.

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