Automatisiertes und vernetzes Fahren auf der Straße spart Kraftstoff und macht den Verkehrsfluss sicherer. Die Fahrzeughersteller beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit dieser Fahrweise, bei der Lastwagen elektronisch miteinander verkuppelt werden. Nun geht mit DB Schenker erstmals ein Logistikdienstleister an die Umsetzung: Ab 2017 wollen das Unternehmen und der Fahrzeughersteller MAN Truck & Bus AG vernetzte Lkw-Kolonnen gemeinsam entwickeln und 2018 im Echtbetrieb erproben.

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„Wir wollen vernetzte, automatisierte Lkw-Flotten in unsere logistischen Prozesse integrieren und herausfinden, welcher Nutzen jenseits der Kraftstoffersparnis für unsere Kunden und unsere operativen Prozesse erreicht werden kann“, sagte Ewald Kaiser, DB Schenker-Vorstand Fracht (COO). „Insgesamt versprechen wir uns eine deutliche Effizienzsteigerung, indem wir neue Lösungen mit den Logistikprozessen unserer Kunden verknüpfen. Für uns hat das vernetzte und automatisierte Fahren großes Potenzial.“

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Unter Platooning versteht man ein Fahrzeug-System für den Straßenverkehr, bei dem mindestens zwei Lkw auf der Autobahn mit Hilfe von technischen Fahrassistenz- und Steuersystemen in geringem Abstand hintereinander fahren können. Alle im Platoon fahrenden Fahrzeuge sind durch eine sogenannte elektronische Deichsel mittels einer Car-to-Car-Kommunikation miteinander verbunden. Das führende Fahrzeug gibt die Geschwindigkeit und die Richtung vor.

Platooning: Kraftstoffverbrauch und Emissionen sinken

Dabei beträgt der Abstand der Fahrzeuge untereinander rund zehn Meter, das entspricht in etwa einer halben Sekunde Fahrzeit. So sollen zum einen bis zu zehn Prozent Kraftstoff und die entsprechenden Kohlendioxid-Emissionen eingespart werden. Zum anderen sorgt Platooning für einen besseren Verkehrsfluss. Weil die überwiegende Mehrheit der Verkehrsunfälle durch menschliches Versagen verursacht wird, könnten automatisierte Assistenzsysteme helfen, brenzlige Situationen durch rasche Reaktion zu vermeiden. Gleichzeitig könnten miteinander vernetzte Fahrzeugen den Straßenraum effizienter nutzen, weil durch den geringeren Abstand die Anzahl der möglichen Lastwagen auf einem Streckenabschnitt steigt.

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Der Fahrzeughersteller MAN forscht schon seit vielen Jahren an dem Verfahren: Bereits von 2005 bis 2009 hatte der Lkw-Hersteller Platoons mit bis zu vier Fahrzeugen getestet. 2016 nahm MAN an der „European Truck Platooning Challenge 2016“ zwischen München und Rotterdam teil. DB Schenker und MAN wollen nun zunächst die technischen und logistischen Rahmenbedingungen für das Projekt und die mögliche Praxiserprobung klären. Dabei geht es auch um die Erfassung, Bereitstellung und Nutzung der notwendigen Daten. 2018 soll dann ein Lkw-Platoon auf dem digitalen Testfeld Autobahn auf der A 9 zwischen den DB Schenker Standorten München und Nürnberg unterwegs sein, später sollen Lkw auf dem Nürnberger Werksgelände autonom fahren.

[selectivetweet float=“left“]Nachhaltiger #Landverkehr – mit #Platooning macht DB#Schenker Lieferketten emissionsärmer[/selectivetweet]

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