Der eCanter in Frankfurt. Gerade in der Innenstadt kommt ihm seine Wendigkeit entgegen. © DB Schenker/Michael Neuhaus
Der eCanter in Frankfurt. Gerade in der Innenstadt kommt ihm seine Wendigkeit entgegen. © DB Schenker/Michael Neuhaus

DB Schenker wird immer elektromobiler: Im März hat der Logistikdienstleister in Frankfurt am Main, in Stuttgart und in der französischen Hauptstadt Paris vier fabrikneue Fuso eCanter übernommen. Die elektrisch angetriebenen 7,5-Tonner werden nun im Tagesgeschäft des Logistikers eingesetzt. Damit reagiert DB Schenker auf den Umbau der Mobilität in Europa. Der Logistikdienstleister hat schon einige Erfahrungen mit elektrischen Lastwagen gesammelt. „Unser Ziel ist es, Waren künftig noch nachhaltiger und unabhängig von Fahrverboten in die Innenstädte bringen zu können“, sagt Tristan Keusgen, Leiter European Fleet Management DB Schenker. „Wir haben bislang mit dem FUSO eCanter wertvolle Erfahrungen sammeln können – er ist sehr gut geeignet, um unsere Kunden in Metropolen wie Paris oder Frankfurt zu bedienen.“

In Berlin beispielsweise nutzt das Unternehmen bereits seit einiger Zeit e-Lkws – darunter einen eCanter – und erprobt ihren Einsatz in gemischten Flotten. Nun plant DB Schenker für zwei eCanter in Frankreich rund vier Touren mit 10 bis 12 Stopps pro Tag im Großraum Paris. Im Raum Stuttgart ist ebenfalls ein eCanter unterwegs. Er soll emissionsfrei und flüsterleise Kunden in Innenstadtbereichen zu versorgen.

Der eCanter im Einsatz in der Frankfurter Innenstadt. © DB Schenker/Michael Neuhaus
Der eCanter im Einsatz in der Frankfurter Innenstadt. © DB Schenker/Michael Neuhaus
Mit einer Reichweite von 100 Kilometern bewegt er sich leise und sauber durch die hessische Finanzmetropole. © DB Schenker/Michael Neuhaus
Mit einer Reichweite von 100 Kilometern bewegt er sich leise und sauber durch die hessische Finanzmetropole. © DB Schenker/Michael Neuhaus
Das Fahrzeug in einer Fußgängerzone. © DB Schenker/Michael Neuhaus
Der Fahrer entlädt das Fahrzeug in einer Fußgängerzone. © DB Schenker/Michael Neuhaus
Das Fahrzeug wird über eine seitlich angebrachte Ladestation. © DB Schenker/Michael Neuhaus
Das Fahrzeug wird über eine seitlich angebrachte Ladestation mit einer Ladesäule verbunden. © DB Schenker/Michael Neuhaus
Ein eCanter vor dem Eiffelturm in Paris. © DB Schenker/O.Bos
Ein eCanter vor dem Eiffelturm in Paris. Frankreichs Hauptstadt sperrt Lkw mit Verbrennungsmotoren aus. © DB Schenker/O.Bos

 

100 Kilometer Reichweite reichen für die Stadt

Ähnlich in Frankfurt am Main: Mehr als 3000 Sendungen im Ein- und Ausgang verzeichnet die Frankfurter Geschäftsstelle für Landverkehr. 260 Mitarbeiter sorgen dafür, dass der Standort im Osten der Stadt kaum zur Ruhe kommt. Rund 100 Lastwagen aller Größenklassen werden eingesetzt – und nun zu Beginn des e-mobilen Zeitalters ein eCanter.

Mit einer Reichweite von 100 Kilometern ist der ein wahrer elektrischer Lastesel. 66 Kilowatt verbraucht er dabei. Bis zu 3,5 Tonnen Nutzlast kann das Fahrzeug aufnehmen. Das erhöht die Auslastung im Vergleich zu Dieselfahrzeugen. Geladen wird über Nacht – je nach Verfügbarkeit mit Wechselstrom – oder Gleichstromladern. Mit einem Schnelllader lässt sich die Ladezeit auf rund eineinhalb Stunden reduzieren.

Erste Serienfertigung eines vollelektrischen Lkw

Die Daimler-Tochter Fuso ist der erste global agierende Hersteller, der einen vollelektrischen Lkw in Serie produziert. Die eCanter werden seit 2017 in Portugal und in Japan gefertigt. „Allein in Europa werden wir bis Ende des Jahres rund 100 eCanter im Einsatz haben“, unterstreicht Harald Schmid, Fuso-Vertriebsleiter für Europa und die USA. Damit verfügt das Unternehmen über einen enormen Datenschatz, um die Fahrzeuge weiter zu entwickeln und an die Anforderungen der Kunden anzupassen. „Wir freuen uns, mit DB Schenker künftig noch intensiver bei der Elektrifizierung des innerstädtischen Verteilerverkehrs zusammenzuarbeiten. Das positive Feedback aus der bisherigen Nutzung macht uns stolz – und ist zugleich Ansporn, den FUSO eCanter weiter zu verbessern“, so Schmid.

Fahrer Stefan Dieme von der Geschäftsstelle Frankfurt hat sich mit dem Fahrzeug längst angefreundet. Er schwärmt von der Ruhe im Cockpit, der Wendigkeit und vom hohen Durchzug bei der Anfahrt. „Das Drehmoment ist sofort da!“, sagt Dieme begeistert. Viele Jahre lang ist er einen klassischen 40-Tonner gefahren. Dessen lauten Diesel aber vermisst er nicht.

About the Author

Axel Novak Axel Novak ist freier Journalist in Berlin. Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt er sich mit der Logistik-Branche und den Veränderungen, denen sie unterworfen ist. Axel Novak schreibt für Zeitungen, für Zeitschriften und für Unternehmen. Seine Schwerpunkte sind allgemeine Wirtschaftsthemen mit dem Fokus auf Mobilität, IT, Energie und Finanzen.